Statt erst 2050 soll der Kanton Zürich wenn möglich bereits 2040 klimaneutral sein. Um das zu erreichen, muss gemäss der langfristigen Klimastrategie des Regierungsrats jährlich rund 1 Milliarde Franken aufgewendet werden.
Martin Neukom
Der grüne Martin Neukom ist Zürcher Baudirektor. - Keystone

Bis 2040 will der Kanton Zürich bei den CO2-Emissionen Netto-Null erreichen, wie Baudirektor Martin Neukom (Grüne) am Dienstag bei der Präsentation der langfristigen Klimastrategie vor den Medien sagte. In Stein gemeisselt ist 2040 jedoch nicht - mit der Formulierung «spätestens bis 2050» sieht die Strategie einen gewissen Spielraum vor.

Im Zentrum der Strategie steht dabei die Abkehr von fossilen Energieträgern. «Eine Nebenwirkung der Dekarbonisierung und der Umstellung auf erneuerbare Energien wird sein, dass die Schweiz ihre Abhängigkeit von Energieimporten aus Russland und anderen Ländern reduzieren kann», sagte Neukom.

Bis zur Klimaneutralität ist es allerdings noch ein langer Weg für den Kanton Zürich. Als Zwischenziel sollen die Treibhausgasemissionen bis 2030 im Vergleich zu 1990 erst einmal halbiert werden.

Die grössten CO2-Emissionen entstehen in den Bereichen Gebäude und Verkehr. Dementsprechend müssen dort auch viele Massnahmen ergriffen werden. Bei den Gebäuden beispielsweise sieht das kürzlich von den Stimmberechtigten gutgeheissene kantonale Energiegesetz eine Abkehr von Öl- und Gasheizungen vor.

«Wir wollen den Fokus im Bereich Gebäude aber auch vermehrt auf die graue Energie beim Erstellen legen», sagte Neukom. Konkret: Mehr Holz statt Beton.

Im Bereich Verkehr wiederum sollen die CO2-Emissionen etwa durch Förderung von Elektromobilität sowie ÖV und Fuss- und Veloverkehr gesenkt werden. «Der infolge der Coronapandemie zuletzt gesunkene Anteil des ÖV am Gesamtverkehr muss wieder erhöht werden», sagte Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh (FDP).

Die Kosten bezifferte Neukom grob geschätzt auf rund 20 Milliarden Franken, also jährlich rund 1 Milliarde Franken. «Kosten ist hier allerdings vielleicht nicht das richtige Wort», sagt er. «Eigentlich sind es grösstenteils Investitionen. Wer beispielsweise eine Ölheizung durch eine Wärmepumpe ersetzt, hat anschliessend tiefere Betriebskosten und spart unter dem Strich Geld.»

Die 1 Milliarde Franken jährlich beziehen sich auf die ganze Gesellschaft im Kanton Zürich. Den Anteil, der direkt die Rechnung des Kantons belastet, bezifferte Neukom auf rund 20 Prozent.

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