Junge Ausländer bis zum Alter von 25 Jahren sollen im Kanton Zürich keine Einbürgerungsgebühren bezahlen müssen. Ein Parlamentarische Initiative von Links-Grün, die das fordert, wurde im Kantonsrat am Montag vorläufig unterstützt.
Schweizer Pass. (Symbolbild Manuela Jans/Neue LZ)
Schweizer Pass. (Symbolbild Manuela Jans/Neue LZ) - Community

Eingebürgerte Personen würden sich wesentlich besser in die Gesellschaft integrieren, als nicht eingebürgerte, sind die Initiatinnen von SP, GLP und Grünen überzeugt. Und wissenschaftliche Untersuchungen zeigten, dass je früher sich jemand einbürgern lasse, desto grösser die positiven Integrations-Effekte seien.

Für Jugendliche und junge Erwachsene können die verlangten Einbürgerungsgebühren laut den Initiantinnen empfindliche Einschnitte im Budget bedeuten. Mit einem Erlass der Gebühren von Kanton und Gemeinde wollen sie für junge Ausländerinnen und Ausländer einen Anreiz schaffen, sich schon früh einbürgern zu lassen und sich schnell zu integrieren.

«Es geht nicht darum den Schweizer Pass abzuwerten, sondern darum, dass junge Menschen ihn sich leisten können», erklärte Erstinitiantin Hannah Pfalzgraf (SP, Mettmenstetten).

«Die Erkenntnis setzt sich immer mehr durch, dass die Einbürgerung nicht der krönende Abschluss der Integration ist», sagte die grüne Mitinitiantin Silvia Rigoni (Zürich). Die Einbürgerung wirke vielmehr wie ein Katalysator auf die Integration.

«Links-Grün wollen das Bürgerrecht verschenken», kommentierte SVP-Sprecher Stefan Schmid (Niederglatt). Junge Erwachsene profitierten jetzt schon von einem auf die Hälfte reduzierten Betrag. Einbürgerungen seien mit administrativen Kosten verbunden, es sei richtig, dafür Gebühren zu verlangen, erklärte FDP-Frau Arianne Moser (Bonstetten).

Auch die reduzierten Beträge würden sich summieren, konterte der dritte Mitinitiant Ronald Alder (GLP, Ottenbach). Für die Einbürgerung müssten die jungen Erwachsenen Gemeinde, Kanton und Bund insgesamt 550 Franken bezahlen.

Die Parlamentarische Initiative wurde schliesslich mit 93 Stimmen überwiesen. Nötig gewesen wären 60 Stimmen. Als nächstes wird sich eine Kommission mit dem Geschäft detailliert befassen und einen Bericht mit Antrag zu Handen des Parlamentes verfassen.

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