Geschäftsführer soll Zürcher Genossenschaftskasse geplündert haben
Der Geschäftsführer der GDL und dessen Assistentin haben finanzielle Leistungen ohne Grundlage entgegengenommen. Beiden wurde fristlos gekündigt.

Der Geschäftsführer der Zürcher Baugenossenschaft Letten (GDL) und seine Assistentin sollen die Wohnbaugenossenschaft finanziell massiv geschädigt haben. Laut der GDL könnte der Schaden in die Millionen gehen. Beiden wurde fristlos gekündigt.
und die Assistentin der Geschäftsführung hätten ihre Position zu ihrem eigenen Vorteile missbraucht. Sie hätten finanzielle Leistungen ohne Grundlage und Anspruch entgegengenommen, teilte die BGL am Montag mit. Dies sei das Ergebnis des Zwischenberichts einer externen Untersuchung.
Den beiden Personen sei fristlos gekündigt worden. Gegenüber einem weiteren Kadermitarbeiter habe sich der Anfangsverdacht bisher nicht bestätigt. Noch zu klären sei die Rolle eines ehemaligen Vorstandsmitglieds.
Assistentin bezog Lohn zwei Jahre vor Stellenantritt
Die bisherige Untersuchung habe unter anderem ergeben, dass die Assistentin bereits zwei Jahre vor ihrem Stellenantritt Lohn bezogen habe. Dies, ohne für die BGL zu arbeiten. Ebenfalls zwei Jahre vor Stellenantritt habe ihr die BGL Pensionskasseneinkäufe finanziert.
Auch der für solche Zahlungen zuständige Geschäftsführer habe ausserordentliche Pensionskassenbeiträge erhalten, obwohl dafür keine Rechtsgrundlage ersichtlich sei.
Zudem soll er mit Geldern der BGL einem Familienmitglied eine Ausbildung finanziert haben. Auch habe er Leistungen einer externen Firma in seinem Privathaushalt bezahlt. Dabei sei es zu Manipulationen von Rechnungsbelegen gekommen.
Kauf von Dienstleistungen wird weiter überprüft
Die weiteren Untersuchungen werden gemäss Mitteilung noch Monate dauern. Überprüft werden soll beispielsweise der Kauf von Produkten und Dienstleistungen zulasten der BGL. Sowie teilweise hohe Zahlungen an einzelne externe Unternehmer und Dienstleister. Die Gegenleistungen hierfür seien unklar.
Der potentielle Gesamtschaden könnte sich auf mehrere Millionen Franken belaufen. Zivil- und strafrechtliche Schritte sollen zum gegebenen Zeitpunkt eingeleitet werden. Die BGL hat ihren Sitz in Zürich. Zu ihr gehören sechs Überbauungen mit rund 600 Wohnungen.