Wie die Stadt Zug mitteilt, muss infolge der zunehmenden Verwitterung das Mauerwerk teilweise neu aufgebaut und zudem mit Spezialmörtel gesichert werden.
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Blick auf die Stadt Zug. (Symbolbild) - Keystone
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Zugs äussere Stadtmauer entstand in bislang drei bekannten Bauetappen zwischen 1478 und 1528.

Sie war 850 Meter lang und umfasste drei Tortürme, sechs Rundtürme, zwei unbefestigte Tore sowie zwei mit Fallgattern gesicherte Bachdurchlässe.

Die Stadtmauer steht seit dem 16. Jahrhundert

Die letzte Bauetappe, zu der auch der nun zu restaurierende Mauerabschnitt zwischen dem Huwilerturm und dem ehemaligen Ägeritor gehört, begann 1518 mit dem Bau des Oberwilertors und endete 1528 beim Löberentor.

Der Huwilerturm dürfte zwischen 1522 und 1526 errichtet worden sein, der angrenzende Mauerabschnitt wenig später.

Ursprünglich war die Stadtmauer in diesem Bereich lediglich mit Zinnen und einem ungedeckten Wehrgang ausgestattet.

Die heute noch bestehende Überdachung entstand vermutlich bei Sanierungsarbeiten im 17. Jahrhundert.

Die Mauer wurde mit einer Vielzahl von Materialien gebaut

Der erhalten gebliebene Stadtmauerrest ist etwa 33 Meter lang und bis zu acht Meter hoch. Die Mauerstärke beträgt an der dicksten Stelle rund zwei Meter.

Im Gegensatz zu den von Steinmetzen bearbeiteten und gesetzten Werksteinen der Wehrtürme ist die Mauer aus verschiedenen Bruch- und Feldsteinen, Findlingen und Brocken gemauert.

Das verwendete Material – diverse Sand- und Kalksteine sowie Nagelfluh – wurde vermutlich lokal geborgen und stammt aus den eiszeitlichen Moränenablagerungen und -schutt am Zugersee, sowie aus Sand, Kies und Schotter, welche durch die lokalen Bäche von den Hängen des Zugerberges angeliefert wurden.

Auch Abraummaterial aus den Steinbrüchen von Ägeri und Lothenbach sind denkbar. Die verrundeten Steine wurden mit grobem Kalkmörtel verbunden.

500 Jahre der Witterung ausgesetzt

Wasser und Salze sind wesentliche Faktoren für die fortschreitende Verwitterung der Steine und den sie verbindenden Mörtel.

Der Feuchteeintrag muss zur dauerhaften Sicherung der Mauer deutlich reduziert und das Mauerwerk vereinzelt sogar neu aufgebaut und mit Spezialmörtel befestigt werden.

Dazu sind sowohl restauratorische als auch strukturelle Massnahmen nötig.

Die unter Schutz gestellte Mauer wird von Spezialisten restauriert

Die Arbeiten werden im Auftrag der Stadt Zug in enger Zusammenarbeit mit Steinmetz-Spezialisten und dem kantonalen Amt für Denkmalpflege und Archäologie ausgeführt und dauern voraussichtlich bis Ende 2023.

Die Restaurierungskosten betragen rund 900‘000 Franken. Der Kanton Zug wird sich in Form von Denkmalpflegebeiträgen daran beteiligen.

Wie bereits bei der Sanierung des vorangegangenen Abschnitts der Stadtmauer wird wiederum ein Gesuch um Bundesbeiträge eingereicht, da es sich um ein Objekt von nationaler Bedeutung handelt.

Die Unterschutzstellung der Stadtmauer nördlich des Huwilerturms bis zur Bohlstrasse erfolgte mit Verfügung der Direktion des Innern vom 3. Juli 2019.

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