Roger Lussi aus Strengelbach ist Schulpflegepräsident und Grossratskandidat der CVP. Er hat für Nau den aktuellen Gastbeitrag verfasst.
Roger Lussi
Roger Lussi kommt aus Strengelbach und will für die CVP in den grossen Rat. - z.V.g.
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«Mein Name ist Roger Lussi, ich wohne in Strengelbach, bin in Zofingen aufgewachsen und arbeite in Oftringen …»

Viele könnten wohl Ähnliches von sich behaupten, was die Regionalität angeht, viele müssten aber wohl entweder den Satzteil «bin aufgewachsen in …» oder «arbeite in …» in weiter entfernte Orte ändern.

Alle aber haben wir etwas gemeinsam: Wir wohnen im Bezirk Zofingen.

Eigentlich ist ein Bezirk nur ein organisatorisches Konstrukt, dass die Schnittstelle zwischen Kanton und den Gemeinden bildet.

Politische Instanzen (Bezirksparlament oder einen «Bezirksrat» als Exekutivbehörde) gibt es nicht. Nur die Bezirksgerichte und der Bezirksschulrat sind nach Bezirken organisiert.

Und selbst bei den Gerichten sind die Bezirke Zofingen und Kulm zusammengefasst. Wenn wir mit Behörden zu tun haben, haben wir mit der Gemeinde, dem Kanton oder dem Bund zu tun.

Mit diesen «Organisationseinheiten» fühlen wir uns verbunden, sie geben uns eine Identität. Nicht aber die Bezirke. Gerade diese aber sind bei den anstehenden Grossratswahlen zentral, denn nur Kandidaten aus dem gleichen Bezirk können gewählt werden.

Das Bekenntnis zum eigenen Bezirk scheint aber vielfach zu fehlen. Exemplarisch zeigt sich dies, wenn es darum geht, regionale Lösungen zu erarbeiten.

Aktuellstes Beispiel ist die regionale Spitex, erst seit 2019 am Start, und schon haben wir wieder einen demokratischen Entscheid in Oftringen (den es zu akzeptieren gilt), der den demokratischen Entscheid aus dem Jahr 2017 revidiert.

Auch in Strengelbach haben wir demokratisch dreimal über die regionale Spitex abgestimmt! Noch etwas weiter zurück war die Zusammenführung des EW Strengelbach mit den Städtischen Werken in Zofingen eine lange Ochsentour, obwohl dadurch nachweislich die Gemeindefinanzen saniert und die Stromkosten teils gesenkt wurden.

Was sind die Gründe, dass wir uns mit regionalen Lösungen so schwertun? Würde uns nicht eine bessere Identifizierung und das klare Bekenntnis zum Bezirk Zofingen helfen, gemeinsame Lösungen einfacher und nachhaltiger zu erarbeiten?

Schwächen wir uns nicht selbst, gegenüber dem sonst schon so übermächtigen Ostaargau? Wer intern viel Kraft verschwendet, dem fehlt sie gegen aussen.

Der Bezirk Zofingen muss im Kanton immer wieder kämpfen für den Erhalt seiner Einrichtungen. Sei es für die Erhaltung der Kantonsschule oder den Gewerbeschulen oder die Bahnanschlüsse, wie aktuell wieder.

Vielleicht würde uns ein klares Bekenntnis zum Bezirk Zofingen auch helfen, uns gegenüber dem Osten des Kantons besser zu behaupten.

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