Kanton Luzern erhält in Ettiswil eine Sonderschule für Mädchen
Die Stiftung Schule und Wohnen Mariazell Sursee baut in Ettiswil LU für Mädchen eine neue Sonderschule mit Internat. Die Gemeinde hat die Baubewilligung für das Gebäude beim Alters- und Pflegeheim Sonnbühl erteilt.

Ab 2023 sollen in dem Neubau 23 Mädchen unterrichtet werden. Ihnen stehen 16 Tagesschul- und 7 Internatsplätze zur Verfügung. Die zuständige kantonale Kommission für soziale Einrichtungen (KOSEG) habe das Vorprojekt zur Kenntnis genommen und der Stiftung den Auftrag erteilt, ein Bauprojekt in Angriff zu nehmen, sagte Kommissionspräsident Erwin Roos auf Anfrage. Er bestätigte eine Meldung des «Willisauer Boten» vom Dienstag.
Das Angebot für Schülerinnen in der obligatorischen Schulzeit richtet sich an Mädchen mit sozio-emotionaler Beeinträchtigung, etwa Autismus, Essensstörungen oder Hyperaktivität. Der Aufenthalt in der Sonderschule soll so kurz wie möglich sein, sagte Armin Müller, Geschäftsführer der Stiftung auf Anfrage. In der Regel blieben sie zwei bis vier Jahre, Ziel sei die Reintegration.
In Ettiswil schaffe die Stiftung ein spezialisiertes Angebot für Mädchen. Sie seien eine kleine Minderheit, die heute in Institutionen mit stark knabenlastigen Konzepten untergebracht seien, sagte Müller.
2019 hatte der Kanton angekündigt, das Internat der Stiftung Schul- und Wohnzentrum Malters wegen zu geringer Auslastung zu schliessen. Das Angebot hätte auf das Schuljahr 2020/2021 hin in Beromünster und Sursee konzentriert werden sollen. Dort sind allerdings ausschliesslich Knaben untergebracht.
Statt wie geplant, das Angebot auch für Mädchen zu öffnen, erhalten diese in Ettiswil nun eine eigene Schule. Dorthin werden auch Mädchen verlegt, die bislang in Institutionen ausserkantonal untergebracht wurden.
Das Bauprojekt kostet 6,5 Millionen Franken und wird von der Stiftung finanziert, die für den Betrieb mit dem Kanton eine Leistungsvereinbarung eingeht. Der Baustart ist für März 2022 geplant.