Weinfelden sieht finanzielle Herausforderungen
Weinfelden bleibt finanziell solide, steht aber vor steigenden Ausgaben, Investitionen und Zinskosten. Steuererhöhungen könnten künftig nötig werden.

Wie die Stadt Weinfelden mitteilt, beurteilt der Stadtrat die aktuelle finanzielle Lage der Stadt noch als solid. Aber mit Blick in den Finanzplan sieht er klare Herausforderungen.
«In den kommenden Jahren müssen wir das Wachstum aktiv begleiten, bei Investitionen und Ausgaben das Wesentliche priorisieren und gleichzeitig den Weinfelder Charme bewahren», sagt Stadtpräsident Simon Wolfer.
Der Finanzplan legt einen deutlichen Investitionsbedarf dar, insbesondere im Tiefbau und bei den Sportanlagen (Umsetzung des Sportanlagenkonzepts). Ein Teil dieser Projekte wird bereits 2026 umgesetzt.
Neu in den Finanzplan kommen kantonale Vorhaben wie die Gesamtsanierung des Hallenbads (zwei Millionen Franken Anteil der Stadt) sowie die Erneuerung der Freie-/Bahnhof-/Lagerstrasse (ebenfalls zwei Millionen Franken).
Mehr Wachstum, mehr Einnahmen, mehr Transferkosten
Die Bevölkerung wächst mit gut 1,25 Prozent pro Jahr etwas schneller als mit der Ortsplanungsrevision im Jahr 2019 angenommen. Dieses Wachstum dürfte zu Mehreinnahmen führen.
Gleichzeitig steigen die Transferaufwände – etwa für Prämienverbilligungen, Spitex oder die Langzeitpflege. Hinzu kommen absehbare Steuerausfälle: Die Abschaffung des Eigenmietwerts (voraussichtlich 2028) und der Liegenschaftensteuer (2029) werden das Ertragsniveau spürbar senken.
Finanzielle Perspektive: mehr Fremdfinanzierung, höhere Zinsen
Die aktuelle Finanzstrategie, bei der ein massvoller Eigenkapitalabbau in Kauf genommen wird, führt mittelfristig dazu, dass die Stadt vermehrt Fremdkapital aufnehmen muss. Dies erhöht die Verschuldung und damit den Zinsaufwand.
«Unter diesen Umständen ist eine Steuererhöhung trotz aktuell hoher Sparbemühungen nur eine Frage der Zeit», sagt Wolfer.










