Sulgen TG und Erlen streben eine Ärzte-Gemeinschaftspraxis an

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Wie die Gemeinde Sulgen angibt, soll zwischen ihr und Erlen eine Gemeinschaftspraxis errichtet werden, um dem Hausarztmangel entgegenzuwirken.

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Ein Hausarzt mit Medikamenten. (Symbolbild) - keystone

Die Problematik ist nicht spezifisch für das AachThurLand. Diese Entwicklung gibt es in anderen ländlichen Regionen auch: Ärzte, die seit langer Zeit, vielleicht sogar seit Jahrzehnten, am selben Ort ihren Dienst versehen, nähern sich der Pensionierung und neu ausgebildete Mediziner ziehen oft eine Praxis in der Stadt oder eine Anstellung in einem Spital vor.

Mit dieser herausfordernden Situation sehen sich nun auch Erlen und Sulgen konfrontiert. Gemeinsam wird eine Lösung gesucht. «Wir haben uns Gedanken darüber gemacht, wie die Versorgung längerfristig sichergestellt werden kann», sagt Sulgens Gemeindepräsident Andreas Opprecht.

Praktizierenden Ärzte sollen miteinbezogen werden

Es müsse ein möglichst nahtloser Übergang zu neuen Behandlungsgelegenheiten angestrebt werden, wenn sich Hausärzte altersbedingt ins Privatleben zurückziehen. Der Trend zeigt laut Opprecht in Richtung Gemeinschaftspraxis, da ein solches Modell attraktivere Arbeitsbedingungen biete und die Nutzung von Synergien ermögliche.

Thomas Bosshard, Gemeindepräsident von Erlen, teilt diese Einschätzung. Er räumt aber auch eine gewisse Brisanz ein: «Uns ist bewusst, dass wir uns mit diesen Aktivitäten in die Nachfolgeregelung der heute praktizierenden Ärzte einmischen. Sie sollen deshalb in die Suche nach einer Lösung miteinbezogen werden.»

Für Realisierung gibt es noch keinen konkreten Termin

Die Gemeinden Erlen und Sulgen haben bei der Firma Praxamed Center AG eine Machbarkeitsstudie für die Errichtung einer Gemeinschaftspraxis in Auftrag gegeben. Die Abklärungen haben ergeben, dass ein Bedarf für eine derartige Einrichtung besteht und eine Realisierung auch möglich wäre.

In einem zweiten Schritt wird derzeit ein entsprechendes Vorprojekt erarbeitet. Die Kosten für beides teilen sich die zwei Gemeinden; das heisst, dass Erlen und Sulgen je 20 000 bis 30 000 Franken beizusteuern haben.

Der Zeitpunkt für die Realisierung einer Gemeinschaftspraxis steht noch in den Sternen. «Idealerweise sollte es aber in den nächsten Jahren so weit sein», sagt Andreas Opprecht. Ob sich die angestrebte Gemeinschaftspraxis in Erlen oder in Sulgen befinden wird, ist nach übereinstimmender Ansicht der beiden Gemeindepräsidenten von sekundärer Bedeutung.

Diese Frage werde im Rahmen des Vorprojekts objektiv beurteilt und beantwortet, erklärt Bosshard. «Hauptsache ist letzten Endes, dass wir eine gute, von der Bevölkerung und möglichst auch von den Ärzten akzeptierte Lösung zustande bringen.»

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