Wie die Gemeinde Richterswil mitteilt, wurde Al Meiers Kunstwerk «Schmetterling im Licht» als Kunstobjekt des Monats August durch RichtiG Kunst vorgestellt.
Das Dorfzentrum der Gemeinde Richterswil.
Das Dorfzentrum der Gemeinde Richterswil. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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Im Jahre 2017 wurden die Kunstwerke der Gemeinde Richterswil inventarisiert. Auf verschiedenen Estrichen und Kellern über alle Verwaltungsgebäude verteilt fand sich eine vielseitige Sammlung mit faszinierenden Momentaufnahmen der Richterswiler (Kunst-) Geschichte.

Einige Werke sind im Ortsmuseum, die meisten aber werden entweder im Depot im Schulhaus Boden gelagert oder in den Büros der Verwaltung und dem öffentlichen Raum präsentiert.

Auf Antrag der Kommission Kultur hat der Gemeinderat letzten August beschlossen, dass das aktuelle Kulturprojekt ganz im Zeichen der gemeindeeigenen Kunstsammlung stehen und der Öffentlichkeit im geeignetem Rahmen zugänglich gemacht werden soll.

Die Ausstellung «RichtiG Kunst – Werke aus der Richterswiler Kunstsammlung von 1770 bis heute» fand vom 9. bis 19. Juni 2022 im Ortsmuseum Bären und der Shedhalle statt und erfreute sich zahlreicher Besucher. Begleitend dazu werden auf der Webseite der Gemeinde monatlich über ein Jahr ausgewählte Kunstwerke gezeigt und kurz erläutert.

Kunstobjekt des Monats August

Der Schmetterling im Licht ist ein würdiges Kunstwerk auf dem Kinderfriedhof mit Gemeinschaftsgrab. Der Friedhof in Richterswil liegt, anders als in anderen Gemeinden, an einem zentralen Ort und zeigt damit auch, dass die Verstorbenen ein Teil der Gesellschaft sind und man das Abschiednehmen und Trauern nicht umgeht.

Daher war es auch ein Anliegen der Kirche und der Abteilung Sicherheit und Einwohnerwesen, dass bei der Neugestaltung des Kinderfriedhofs im Jahre 2016 ein Kunstobjekt gefunden wird, das einen tröstlichen, hoffnungsvollen, leichten und lichten Charakter habe.

Es wurden sechs Künstler eingeladen und die Jury entschied sich für den Schmetterling im Licht, das eigens für diesen Ort geplant wurde. Al Meier schuf diese Skulptur aus weissem, kristallinem Marmor und farbigen Plexiglasscheiben für die Lochbohrungen. Diese steht auf Sandsteinplatten, in die wiederum Plexiglasscheiben mit den Namen der Verstorbenen eingelassen sind und die Flügelform am Boden aufnehmen.

Damit findet sich der Stein aus Marmor in der Form der traditionellen Grabstätte in Verbindung mit dem zeitgenössischen Plexiglas. Das Symbol des Schmetterlings steht für Unsterblichkeit und spendet Trost und Hoffnung. Im christlichen Glauben ist er ein Sinnbild für die Auferstehung.

Al Meier ein freier Künstler, Gestalter und Kurator

Al Meier wurde 1954 in Zürich geboren und lebt mit seiner Frau Christine Meier-Bächlin in Richterswil. Er ist freier Künstler, Gestalter und Kurator. Sein künstlerischer Ausdruck findet sich in der Malerei, Zeichnung, Fotografie und Lithografie, aber auch der Konzept- und Objektkunst sowie in Installationen und Videos.

Geprägt ist sein Schaffen von der Suche nach dem Gültigen in der Kunst, jenseits von Moden und Zeitströmungen. Dabei finden die künstlerischen Fragen medienübergreifend immer wieder neue Ausdrucksformen und Inhalte. Prägend ist jeweils die formale Reduzierung auf das Wesentliche.

«Von der Suche nach Formen der Wahrhaftigkeit, dem Zeitlosen, dem Gültigen» (Al Meier) zeugen auch die Arbeiten der Farbräume der letzten Jahre. Diese stehen dabei im Mittelpunkt der malerischen Untersuchung zum Phänomen der optischen Verdichtung und Auflösung.

Aus dieser Serie hat die Gemeinde Richterswil 2021 eine Acrylmalerei hinter Spezialglas in Holzkasten angekauft. Dieses Werk hängt im Gemeindehaus 1 neben dem Eingang zum Gemeinderatssaal im zweiten Stock.

Zahlreiche Ausstellungen

Wesentlich für Al Meier ist aber auch seine kuratorische Tätigkeit und die Kunstvermittlung. So kuratierte er 2014 unter anderem die Skulpturenausstellung Artpark im öffentlichem Raum von Richterswil.

Al Meier unternahm zahlreiche Studienaufenthalte in die USA, nach Nordafrika und Europa. Er erhielt mehrere Stipendien und Werkbeiträge. Sein äusserst vielseitiges Werk wurde in zahlreichen Ausstellungen gezeigt und ist in namhaften Sammlungen und Publikationen vertreten.

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