Mönchaltorf: Der heimischen Pflanzenwelt auf der Spur

Tanja Altenburger
Tanja Altenburger

Greifensee,

Am 29. Juli findet in Mönchaltorf ein Heilkräuterspaziergang statt. Geleitet wird er von Andrea Fürer, die sich damit selbstständig gemacht hat.

Andrea Fürer
Andrea Fürer beschäftigt sich mit Heilkräutern. - ZVG

Andrea Fürer bietet in der Region Uster regelmässig Spaziergänge rund um die hiesige Pflanzenwelt an. Sie ist sich sicher, dass man mit einem stärkeren Bewusstsein auch mehr auf die Natur Acht gibt.

Nau.ch: Am 29. Juli findet in der Naturstation Silberweide in Mönchaltorf die Veranstaltung «Blütenduft – Die Heilkräuter des Sommers» statt. Was erwartet die Teilnehmenden auf diesem Spaziergang?

Andrea Fürer: Auf dem Spaziergang wird vor allem die Sinneserfahrung mit den verschiedenen Sommerblumen im Fokus stehen.

Wir werden studieren, wie die Pflanzen aussehen, wie sie duften und generell unseren Sinn für deren Schönheit schärfen, begleitet von der Frage, wie die Pflanzen genutzt werden können. Dafür ist kein Vorwissen nötig.

Andrea Fürer
Auf ihren Exkursionen erklärt Andrea Fürer, wie man heimische Heilpflanzen in den Alltag integrieren kann. - ZVG

Nau.ch: Sie sind Phytopraktikerin. Was kann man sich unter diesem Titel vorstellen?

Phytotherapie steht für Pflanzenheilkunde. Ich habe mich in diesem Bereich ausbilden lassen und nutze dies nun als Fundament für mein Schaffen. Ich arbeite allerdings nicht therapeutisch, sondern befasse mich damit, wie Heilpflanzen in unseren Alltag integriert werden können.

Nau.ch: Woher kommt diese Faszination für Heilpflanzen?

Heilpflanzen sind sehr stark und spielten eine wichtige Rolle in der Vergangenheit der Menschheit. Schon immer waren sie unsere Begleiter, als Nahrung und als Medizin. Es sind Pflanzen, die uns Menschen wohlgesinnt sind. Unsere Vorfahren verstanden sich als Teil der Natur und verfügten über ein unfassbar grosses Wissen.

Der Greifensee im Bezirk Uster.
Der Greifensee im Bezirk Uster. - Nau.ch / Manuel Walser

Nau.ch: Ist dieses Wissen über die Jahre hinweg verloren gegangen?

Viele erzählen von ihren Grossmüttern, die ihnen noch das eine oder andere mit auf den Weg gegeben haben. Aber ganz bestimmt ging Wissen verloren. Erfreulich ist allerdings, dass das Interesse am Pflanzenwissen aktuell auf dem Vormarsch ist. Das freut mich sehr.

Nau.ch: Wie haben Sie Ihren Weg zu den Pflanzen gefunden?

Ich habe mich schon seit ich denken kann für Kräuter interessiert. Vor Jahrzehnten habe ich dann mal einen Kräuterkurs besucht und sofort gemerkt: Das ist meine Welt. Ich habe den Zugang sofort gefunden.

Andrea Fürer
Eine Lieblingspflanze hat die Phytopraktikerin nicht. - ZVG

Zunächst habe ich diese Leidenschaft als Hobby verfolgt und war hauptberuflich als kaufmännische Angestellte tätig. Ich habe schon immer viel Zeit in der Natur verbracht und vor fünf Jahren dann den Schritt in die Selbständigkeit gewagt – ohne konkretes Ziel oder genaue Absichten.

Es hat sich dann herauskristallisiert, dass ich mein Wissen in Kursen, auf Exkursionen oder Spaziergängen an andere Interessierte weitergeben möchte. Seither vergeht kein Tag, an dem ich nicht mit Pflanzen zu tun habe.

Andrea Fürer
Heilpflanzen können beispielsweise beim Kochen oder in der Naturkosmetik verwendet werden. - ZVG

Nau.ch: Was macht die Region Uster aus phytopraktischer Sicht attraktiv?

Die Region hat eine wunderschöne Natur – allein schon die Seen geben ihr einen besonderen Charme. Man merkt auch, dass an naturbelassenen Orten wie bei der Naturstation Silberweide doch noch vermehrt Pflanzen wachsen, die man anderswo vielleicht eher weniger sieht. Ich glaube, wenn sich jeder einmal in eine blühende Sommerwiese setzen würde, nähmen wir die Natur und das volle Leben, das sich darin verbirgt, ganz anders war und würden ihr sicherlich auch mehr «Sorg hebä».

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