Besonders die zentrale Lage macht Volketswil für Gemeindepräsident Jean-Philippe Pinto zum attraktiven Wohn- und Arbeitsort.
Jean-Philippe Pinto
Jean-Philippe Pinto ist der Gemeindepräsident von Volketswil. Vom Michael Wendler Konzert erfuhr er aus der presse. - ZVG
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Zwischen Glattal und Zürcher Oberland, umgeben von zwei Städten und viel Natur, befindet sich die Gemeinde Volketswil. Mit rund 18'600 Einwohnern hat die Ortschaft in den letzten Jahrzehnten ein grosses Wachstum zurückgelegt. Jean-Philippe Pinto ist seit drei Jahren Gemeindepräsident von Volketswil. Für den CVP-Politiker ist besonders die zukünftige Positionierung und Entwicklung der Gemeinde ein wichtiges Thema.

Nau.ch: Was beschäftigt Ihre Gemeinde aus Ihrer Sicht derzeit am meisten?

Jean-Philippe Pinto: Wie jede andere Gemeinde auch hat uns das Coronavirus in den letzten Wochen natürlich stark auf Trab gehalten. Ich gehe aber davon aus, dass wir bis anhin falltechnisch gut davongekommen sind. Bisher ist mir auch kein Fall aus einer Risikoeinrichtung – beispielsweise dem Alterszentrum – bekannt, das ist sehr erfreulich.

Risikopatienten Schnelltests Coronavirus
Coronavirus Vor dem Besuch von Risikopatienten sind die Schnelltests keine gute Option. - Keystone

Nau.ch: Die Zahlen sind abgeflacht und langsam kann wieder Normalität einkehren. Wie geht es nun weiter?

Wir haben von Anfang an einen Krisenstab einberufen und müssen jetzt natürlich schauen, welche Folgen die ganze Situation – vor allem wirtschaftlich – haben wird. Momentan ist das noch schwierig abzuschätzen, aber wir werden auf jeden Fall unsere Finanzplanung für die nächsten Jahre reevaluieren müssen.

Nau.ch: Gibt es noch andere Herausforderungen, mit denen Sie konfrontiert sind?

Zum einen wird diskutiert, wie unsere Gemeinde zukünftig positioniert werden soll. Wir befinden uns zwischen zwei Städten – Dübendorf und Uster – und sind mit über 18'600 Einwohnern auch nicht klein. Im Weinland wäre Volketswil schon fast eine Metropole. Damit einher geht auch die Frage, ob wir uns eher in Richtung Zürcher Oberland oder dann in Richtung Glattal ausrichten.

Zudem sind wir der grösste Ort in der ganzen Schweiz, der keinen Bahnhof hat. Wir sind mit Bussen und Autobahnanbindungen zwar gut erschlossen, dennoch steht die Verkehrsproblematik immer wieder im Zentrum der Diskussion.

schweizerische bundesbahnen
Ein Zug der SBB. (Symbolbild) - Keystone

Zum anderen haben wir in der Gemeinde aktuell eine tiefe Steuerkraft, das würden wir gerne ändern. Wir möchten vor allem im höheren Segment mehr Wohnmöglichkeiten schaffen, um auch für steuerkräftige Zuzüger attraktiv zu sein.

Nau.ch: Volketswil ist zudem auch als Einkaufsparadies bekannt.

Das hat Ende der 1960er-Jahre angefangen, als sich eine Waro-Filiale in Volketswil niederliess. Läden ziehen dann folglich noch mehr Läden an. Heute haben wir viele grosse Einkaufszentren, wie zum Beispiel Volkiland, Zänti, Inside und OBI. Natürlich ist der Detailhandel ein sich stark verändernder Markt, was wir in Zukunft sehr genau beobachten müssen.

Nau.ch: Weshalb lohnt es sich, in Volketswil zu leben?

Die Gemeinde ist ideal gelegen, nahe an der Stadt Zürich, dem Flughafen und Winterthur. Trotzdem ist man schnell im Grünen. Wir haben eine hervorragende Infrastruktur, seien das die Schulen, das neue Gemeindehaus, die Quartieranlagen oder die Sportanlagen. Die Gemeinde hat rund 11'000 Arbeitsplätze. Das wären genug, um theoretisch jeden erwerbstätigen Volketswiler hier beschäftigen zu können. Das wäre fast eine Art Homeoffice.

Gemeinde Volketswil
Gemeinde Volketswil ZH. - Community

Auch für Firmen sind wir mit einem guten Steuerfuss und einer unkomplizierten Bürokratie attraktiv.

Nau.ch: Welche Orte können Sie besonders empfehlen?

Wunderschön ist der Griespark. Er wird von den Einwohnern sehr geschätzt und lädt zur Erholung ein. Wir haben auch super Aussichtspunkte wie Homberg und Hutzlen, wo auch jeweils die 1.-August-Feier stattfindet. Generell gefällt mir persönlich die Abwechslung von Stadt und Land besonders gut.

Nau.ch: Was ist Ihr persönlicher Bezug zu Volketswil?

Ich bin hier aufgewachsen und habe meine Schulzeit in Volketswil verbracht. Dadurch habe ich natürlich auch die ganze Wachstumsphase, die wir in den letzten Jahrzehnten durchgemacht haben, hautnah miterlebt. Volketswil hat sich vom Bauerndorf zur grossen Gemeinde entwickelt. Ich kenne viele Ansprechpersonen, weil ich selbst in der Gemeinde aktiv bin und gerne unter die Leute gehe, sei das an Sportveranstaltungen oder bei Kulturangeboten. Das macht es leichter, die Gemeinde und die aktuellen Themen zu spüren.

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