Frauenverein Uster: «Auch Männer sind herzlich willkommen»
Der Frauenverein Uster zählt rund 450 Mitglieder. Viele befinden sich aber im Pensionsalter und die Suche nach neuen Interessierten ist nicht ganz einfach.

Seit nunmehr 160 Jahren engagiert sich der Frauenverein Uster für die städtische Bevölkerung. Doch auch der Traditionsverein muss sich mit einem Mitgliederschwund auseinandersetzen.
Gerade jüngere Frauen hätten weniger Interesse daran, dem Frauenverein beizutreten. «Viele Mitglieder sind schon im Pensionsalter», erklärt Vereinspräsidentin Elisabeth Rysler. Mehrere ähnliche Vereinigungen aus der Region hätten sich wegen derselben Problematik bereits auflösen müssen.
Für ganze Stadt zuständig
Anders als Frauenvereine in Quartieren, bietet der Frauenverein Uster mit seinen rund 450 Mitgliedern Dienste für die ganze Stadt an.
«In Dörfern werden vor allem Treffpunkte für Familien geschaffen», so Elisabeth Rysler. In Uster übernimmt der Frauenverein zusätzlich Aufgaben wie den Patientenfahrdienst, der früher vom Roten Kreuz durchgeführt wurde.

«Wir haben unter anderem einen Mahlzeiten- und Patientenfahrdienst sowie ein unbürokratisches Hilfsangebot.» Erstere werden besonders rege genutzt.
45 Mitarbeitende in der Brocki
Das finanzielle Hauptstandbein des Vereins ist die Brocki an der Asylstrasse in Uster. «Viele wissen gar nicht, dass es vom Frauenverein betrieben wird.» Rund 45 Freiwillige unter der Leitung einer Festangestellten sorgen für einen reibungslosen Ablauf.
«Seit wenigen Jahren führen wir nebenan noch ein Brocki-Café, das ebenfalls gut besucht ist.»
Auch viele Männer beim Frauenverein Uster
Entgegen der Annahme, dass beim Frauenverein ausschliesslich Frauen mitwirken, sind in Uster viele Herren aktiv dabei.
«Auch Männer sind herzlich willkommen. Im Fahrdienst ist der Frauenanteil sogar geringer», verrät die Vereinspräsidentin.

Nebst diesen vor allem funktionalen Tätigkeiten soll die Geselligkeit aber nicht zu kurz kommen. Immer wieder werden Veranstaltungen wie das Nordic Walking oder der Lesekreis angeboten.
Ausflüge finden wieder statt
«Vier bis fünf Mal pro Jahr organisieren wir zudem einen Ausflug.» Virusbedingt ist es dieses Jahr lange zu keiner gemeinsamen Reise gekommen.
Auch der traditionelle Uster Märt, an dem der Frauenverein jeweils mitwirkt, findet 2020 nicht statt. «Es ist kein einfaches Jahr», räumt Elisabeth Rysler ein. Positive Seiten gibt es aber trotzdem. «Wir haben etwas weniger zu tun», schmunzelt die Präsidentin.
Der nächste Ausflug – eine Nachtwächterführung in Zürich – ist für den 20. Oktober geplant.