Altherr-Turm in Uster wird vorläufig nicht wiederaufgebaut
Der Altherr-Turm in Uster wurde 2019 aufgrund eines Konstruktionsmangels demontiert. Vorläufig soll er nicht wiederaufgebaut werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Juni 2019 wurde ein Konstruktionsmangel am Altherr-Turm in Uster festgestellt.
- Das Kunstwerk wurde damals sofort abgebaut.
- Angesichts der finanziellen Lage wird es vorläufig nicht repariert und wieder montiert.
Das Kunstwerk «Turm» des 2018 verstorbenen Künstlers Jürg Altherr wird vorerst nicht wieder montiert. Das 18 Meter hohe Werk weist einen gravierenden Konstruktionsmangel auf, dessen Behebung mehrere zehntausend Franken kosten würde. Die Stadt Uster als Eigentümerin will das nicht bezahlen.
Demontage wegen Konstruktionsmangel
Zwei Experten hätten den Konstruktionsmangel bestätigt, teilte die Stadt Uster am Donnerstag mit. Diese hatten die Konstruktion begutachtet, nachdem sich nach der Einweihung am 29. Juni 2019 zwei der 120 Seile gelöst hatten, die den Turm mit ihrem Gewicht in der Balance halten sollen.
Die Klemmplatten, welche die Seile zusammenhalten, erfüllten ihre Funktion nur ungenügend. Deshalb bestehe besonders bei Temperaturwechsel die Gefahr, dass einzelne Seile sich lösen könnten.
Der Turm wurde damals aus Sicherheitsgründen unverzüglich demontiert. Die Staatsanwaltschaft verurteilte im April 2020 zwei Personen zu Geldstrafen wegen «Gefährdung durch Verletzung der Regeln der Baukunst».
Kosten zu hoch für Stadt Uster
Um den Mangel zu beheben, müssten die Klemmplatten ersetzt werden. Dafür dürften Kosten in der Höhe von mehreren zehntausend Franken entstehen. Zuviel für die Stadt Uster.
«Angesichts der wegen Corona angespannten Finanzlage verzichtet der Stadtrat vorläufig auf eine Reparatur und Montage des Kunstwerks», heisst es in der Mitteilung. Man anerkenne aber die Bedeutung des Werks weiterhin. Der Stadtrat sei deshalb offen, allfällige private Initiativen zu unterstützen, die das Kunstwerk an einem geeigneten Ort aufrichten möchten.