Für Gastronomen hat sich seit des Corona-Lockdowns viel geändert: Auch für das Restaurant Diemerswil. Writin Beatrice Büttner über Take-away und die Finanzen.
Das Restaurant Diemerswil.
Beatrice Büttner betreibt im Restaurant Diemerswil einen Take-away-Service – mit Erfolg. - zvg
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Der Instagrampost des Restaurant Diemerswil fällt auf. Auf dem Bild steht die grinsende Wirtin Beatrice Büttner, in ihrer Hand hält sie ein paar Take-away-Behälter. Der Grund für ihr Lachen: An nur einem Abend hat das Restaurant 150 Take-away-Menus verkauft, an einem weiteren Abend waren es sogar 180.

«Das ist sehr viel», sagt Beatrice Büttner. «An einem normalen Abend vor dem Coronavirus haben wir durchschnittlich zwischen 40 und 50 Essen verkauft.»

Der Instagrampost des Restaurant Diemerswil.
Beatrice Büttners Instagrampost: An nur einem Abend wurden 150 Take-away-Menus verkauft. - Screenshot Instagram

Gäste sind froh, wenn sie nicht kochen müssen

Unter der Woche bietet das Restaurant den Take-away nur über den Mittag an, Bestellungen können bis zehn Uhr morgens am gleichen Tag entgegengenommen werden. Ein Abendessen-Take-away gibt es momentan nur am Wochenende.

«Manchmal haben wir Zeit für ein kurzes Gespräch mit unseren Take-away-Gästen», erzählt Büttner. «In unserer Region gibt es nicht viele Restaurants, die einen Take-away-Service anbieten. Die Gäste sagen uns, sie seien sehr froh, wenn sie mal nicht kochen, oder nur Pizza und Chinesisch bestellen müssen, und mal aus dem Haus rauskommen.»

«Ich war erst etwas skeptisch»

Als Mitte März bekannt wurde, dass Gastronomiebetriebe bis auf Weiteres schliessen müssen, war das kein allzu grosser Schock für die Familie Büttner. «Wir haben es schon vermutet und uns darauf vorbereitet. Der Take-away startete am nächsten Tag danach, es war die Idee meines Mannes. Ich war erst etwas skeptisch», sagt Büttner lachend. Ihre Skepsis sei aber schnell verflogen.

Personal trägt Mundschutz

Kommenden Dienstag öffnet das Restaurant Diemerswil wieder. Noch müssen Stühle weggeräumt und Tische umgestellt werden – da noch immer strenge Hygienevorschriften gelten. So muss das Personal auch mit einem Mundschutz arbeiten. Familie Büttner hat entschieden, den Take-away – trotz Restaurantöffnung – weiterzubetreiben. «

Wir wissen nicht, ob am Dienstag überhaupt Gäste ins Restaurant kommen – und ausgelastet sind wir wegen der Hygienemassnahmen sowieso nicht», sagt Beatrice Büttner. Neu soll auch abends unter der Woche Take-away-Menus angeboten werden.

Das Restaurant Diemerswil.
Das Restaurant Diemerswil. - zvg

Finanzielle Einbussen wegen Lockdown

Viele Gastronomiebetriebe haben wegen des mehrwöchigen Lockdowns finanziellen Schaden erlitten. Auch das Restaurant Diemerswil? «Wir können annehmen, dass der Verlust eher gering ist. Wir haben sicher Umsatzeinbussen – doch wie hoch diese Einbussen tatsächlich sind, wissen wir noch nicht», sagt Beatrice Büttner.

Positiv: Mehr Zeit für Familie

Trotz der Finanzen hatte der Lockdown auch etwas Positives für die Familie. «Wir hatten mehr Zeit für uns und unseren Sohn, was sehr gutgetan hat», sagt Beatrice Büttner. Zwar beanspruche auch der Take-away-Service Zeit und Organisationsarbeit – doch bei Weitem nicht so viel, wie bei regulärem Betrieb. «Momentan arbeitet mein Mann 3 bis 5 Stunden – sonst waren es 12 bis 15 Stunden.»

Doch Büttner freut sich natürlich auch auf die Wiedereröffnung: «Wir hoffen, dass wir wieder Vollgas geben und die Gäste bald ohne Angst vor dem Coronavirus bei uns einkehren können.»

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