Demenzzentrum Lindenpark Balsthal: Der Spatenstich naht

Im Herbst dieses Jahr ist es soweit: dann soll der Spatenstich für das neue GAG Demenzzentrum «Lindenpark» vonstattengehen. Das Bauland, welches ursprünglich der Gemeinde Balsthal gehörte, wird sich plangemäss bereits im Sommer 2022 als neue Anlage mit insgesamt 12 Wohngemeinschaften präsentieren.

Andre Grolimund, Gemeindevizepräsident von Härkingen und Johanna Bartholdi, Gemeindepräsidentin von Egerkingen sind Mitglieder des Verwaltungsrats der GAG, welche als Bauherrin des Demenzzentrums Lindenpark agiert.

Noch befindet sich das Projekt Lindenpark in der Entwicklung, obschon man in den vergangenen Monaten grosse Fortschritte erzielen konnte; die Projektpläne sind aufgelegen und ohne Beschwerden seitens der Bevölkerung der Gemeinde Balsthal akzeptiert worden, wodurch man der Realisierung wiederum einen Schritt nähergekommen ist.

«Bei diesem Bauprojekt haben wir viele verschiedene Mitspieler und Beteiligte, wodurch der Gestaltungsplan bereits im Voraus gut ausgearbeitet und abgesprochen werden konnte», so Grolimund. Aktuell finden letzte Vernehmlassungen mit den kantonalen Ämtern statt an welchen diversen Themen diskutiert und gelöst werden.

Patrick Scarpelli, Projektmanager aus Basel, leitet das Konzept seit Beginn und arbeitet Hand in Hand mit dem Architekten zusammen. Der Gesamtprojektleiter ist ein Profi auf seinem Gebiet; er wirkt ebenfalls am Bau des neuen Stadions der ZSC Lions mit.

Für die gesamte Planung sei der Projektleiter eine grosse Bereicherung gewesen, wie Andre Grolimund erklärt: «Wir sind bei ihm, auch dank seiner Erfahrung, in sehr guten Händen.»

Der Grund für den Neubau in Balsthal hat zweierlei Gründe. Zum einen ist das bereits bestehende Demenzzentrum Stapfenmatt in Niederbuchsiten nicht mehr Vorschriften getreu, die Bewilligung für das Gebäude läuft Ende 2021 aus. Ein Nachfolgeprojekt ist zwingend.

Zum Zweiten besteht eine hohe Nachfrage an Plätzen für Menschen mit Demenz sowie pflegebedürftige Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen.

Bei dem neuen Demenzzentrum Lindenpark habe man eine gut überlegte Grösse gewählt, wie Bartholdi erklärt: «Rund 84 Plätze bietet der Lindenpark in Balsthal. Der Vorteil ist, dass wir diesen bei Kapazitätsproblemen noch weiter ausbauen können. Es hätte auf der erworbenen Parzelle noch Platz für zwei weitere Wohnhäuser»

Das neue Demenzzentrum der GAG besteht aus zwei Wohnhäusern und einem Mehrzweckgebäude, welches zugleich Platz für Aktivitäten, öffentliches Bistro, kleiner Einkaufsladen, Coiffeur und eine Arztpraxis beinhalten soll.

Die zwei Wohnhäuser bieten Platz für acht Wohngruppen für 56 demenzkranke Menschen. Eine weitere Wohngruppe für sieben bis zehn Menschen dient als Tages- und Nachtstätte.

Nebst demenzkranken Personen finden auch pflegebedürftige Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung ein Zuhause im Lindenpark: Drei weitere WGs stehen 21 beeinträchtigten Menschen ab 50 Jahren zur Verfügung.

Das Projekt sei von Beginn an von der Bevölkerung akzeptiert und befürwortet worden, wie die Beiden erzählen: «Der Rückhalt der Balsthaler Einwohner war sehr gross und hat uns den Rücken gestärkt.»

Um im neuen Demenzzentrum jeden gesundheitlichen und pflegerischen Aspekt zu berücksichtigen, wurden die Fachleute der GAG aus den verschiedenen Bereichen von Anfang an mit ins Boot geholt.

«So haben die Mitarbeiter der GAG in unzähligen Workshops den Lindenpark im engen Zusammenspiel mit dem Architektenduo Darko Stula und Rebecca Silva selbst entworfen», so Andre Grolimund. Dabei wurde jedes noch so kleine Detail bedacht; wie etwa die Schleppkurve eines Pflegebettes, die optimale Anzahl an Bewohnern für eine Wohngruppe, Konstruktion und Architektur der Zimmer.

In der Schweiz ein solches Projekt zu realisieren, sei nicht einfach, wie die Egerkinger Gemeindepräsidentin erklärt: «Es mussten einige Hürden bewältigt werden. Nun sehen wir das Ziel jedoch vor Augen.»

Im Oktober soll der Aushub für das Demenzzentrum Lindenpark beginnen. Zurzeit beschäftigt sich der Verwaltungsrat mit dem Submissionsverfahren bezüglich der involvierten Baufirmen.

Dabei sei es wichtig, möglichst «nahe» zu bleiben: «Gerade jetzt wünschen wir uns regionale und kantonale Firmen, welche sich am Bau beteiligen werden.» Da ein Projekt dieser Summe international ausgeschrieben werden muss, könnte die Vergabe dennoch zur Herausforderung werden.

Ziel ist es, den Rohbau ohne Innenausbau im August 2021 abzuschliessen und Stand jetzt den Bau des Demenzzentrums im Sommer 2022 abzuschliessen. Dies entspricht dem Zeitplan und den Erwartungen des Verwaltungsrates.

Was mit dem Gebäude in Niederbuchsiten nach Fertigstellung des Lindenparks in Balsthal geschehen wird, ist noch unklar: «Wir sind in Gesprächen, wie das 80er-Gebäude, welches der GAG gehört, anschliessend genutzt werden soll.»