Trotz Defizit: FC Thun sieht sich gut aufgestellt
An der Generalversammlung der FC Thun AG wurde Mike Studer in den Verwaltungsrat gewählt. Trotz Millionen-Defizit blickt der Club optimistisch in die Zukunft.

Wie der FC Thun bekannt gibt, wurde Mike Studer an der ordentlichen Generalversammlung der FC Thun AG neu in den Verwaltungsrat gewählt. Andres Gerber bleibt Präsident. Gemeinsam mit den rund 230 Aktionären wurde ein bewegtes Jahr 2024 reflektiert und der Blick in die Zukunft gerichtet.
Die FC Thun AG schaut auf ein von sportlichen Höhen sowie Herausforderungen auf und neben dem Platz geprägtes Jahr zurück. Die Barrage-Spiele Ende Mai 2024 kürten ein tolles Fussballjahr mit Punkterekord nicht mit dem erstrebten Aufstieg in die Super League.
Finanzieller Kraftakt sichert Lizenz
Wirtschaftlich startete das Unternehmen mit erdrückenden Sorgen ins Jahr, erhielt dann dank der grossen finanziellen Unterstützung von Verwaltungsrat Beat Fahrni die Lizenz in erster Instanz. Es galt, den Club so rasch wie möglich zu sanieren. Prozesse, Verträge und Vereinbarungen wurden hinterfragt und analysiert.
Dank der Unterstützung eines weiteren Grossaktionärs aus der Region entschärfte sich die finanziell angespannte Situation weiter.
Dennoch: Die Jahresrechnung 2024, welche die anwesenden Aktionäre genehmigten, schloss mit einem Defizit von 2,85 Millionen Franken. Dies ist unter anderem auf die Bereinigung von Bilanzpositionen wie Forderungen gegenüber Dritten zurückzuführen.
Auch wurden unter anderem höhere Investitionen in die erste Mannschaft getätigt als budgetiert. Das Jahr habe man überstanden und schliesslich im Frühling 2025, dank des erneuten finanziellen Engagements von Beat Fahrni, die Spiellizenz 25/26 in erster Instanz erhalten.
Ganzheitliche Strategie trägt erste Früchte
Die FC Thun AG entwickelt sich kontinuierlich weiter – sportlich, organisatorisch und strategisch. So soll künftig der Nachwuchs noch gezielter gefördert werden. Auch auf der Integration der Frauenteams liegt ein wichtiger Fokus.
Und mit der WEURO steht in der Stockhorn Arena ein internationales Highlight bevor. Strukturell wurde mit Annelis Straubhaar als CEO die Vereinsführung verstärkt.
Und mit dem Aufstieg in die Super League ist dem Club ein grosser sportlicher Erfolg gelungen, der auch wirtschaftlich neuen Aufschwung bringt. All diese Entwicklungen folgen einer klaren Vision: den FC Thun nachhaltig und ganzheitlich weiterzuentwickeln.
Mike Studer neu im Führungsgremium
Mit dabei auf diesem Weg ist neu Mike Studer als Mitglied des Verwaltungsrats. Der Mitinhaber der Zaugg Bau Gruppe Thun wurde von der Versammlung ins Gremium gewählt. Tom Gut trat per Ende 2024 aus dem Gremium zurück.
Gregor Doser entschied sich, nicht für eine weitere Amtszeit zu kandidieren. Die restlichen Mitglieder des Verwaltungsrats wurden in ihren Ämtern bestätigt (Präsident Andres Gerber, Vizepräsident Urs Neuenschwander, Beat Fahrni und Alice Leu).
Zusätzlich zu den Wahlen genehmigten die Aktionäre eine Änderung in den Statuten. Nach rund 60 Minuten setzte Präsident Andres Gerber den Schlusspunkt und entliess die Aktionäre damit in den geselligen Teil mit Bier und Thunwurst.