Die Stadt Thun erhält das Gästebuch vom Enkel der Baronin geschenkt. Stadtpräsident Raphael Lanz konnte es am 26. Juni 2022 im Bonstettengut entgegennehmen.
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Seit Ende 1960 gehört das Bontsettengut der Stadt Thun und dem Kanton Bern. Die letzte private Besitzerin der Campagne Bellerive im Gwatt war Betty Lambert. Ihr Anwesen war vor und während des Zweiten Weltkrieges geheime Drehscheibe im Widerstand gegen Hitler. Die international gut vernetzte Jüdin Betty Lambert half auch verfolgten Menschen bei der Flucht.

Zudem empfing die Baronin im Gwatt zahlreiche namhafte Gäste. Aus dieser Zeit ist ein Gästebuch vorhanden, das rund 1200 Signaturen bekannter Persönlichkeiten enthält wie jene von Fürst Rainer und Grace Kelly, Marc Chagall, Greta Garbo und Alexander von Stauffenberg.

Wertvolles Zeitdokument

Patrick Cramer, der Enkel von Betty Lambert, schenkt das 148-seitige Gästebuch jetzt der Stadt Thun. Stadtpräsident Raphael Lanz konnte es im Rahmen eines feierlichen Hommage-Anlasses am 26. Juni 2022 im Bonstettengut entgegennehmen.

«Der grösste Teil des heutigen Wissens über die Baronin und das Bonstettengut ist der Thuner Autorin Franziska Streun zu verdanken. Ihrer Romanbiografie ‹Die Baronin im Tresor› liegen aufwändige Recherchen zugrunde, unter anderem die Entzifferung der Signaturen aus dem Gästebuch. Ich freue mich, dass wir dieses wertvolle Zeitdokument geschenkt bekommen und in den Archivbestand der Stadt Thun aufnehmen dürfen», so Stadtpräsident Lanz.

Gedenktafel und Betty-Lambert-Saal erinnern an die Baronin

Noch heute trägt die Campagne Bellerive die Handschrift der Rothschild-Nachfahrin Betty Lambert. So liess sie in den 1920er-Jahren das zweite Nebengebäude bauen und verwandelte den herrschaftlichen Sommersitz in eine Dreiflügelanlage, in der seit 1976 die Musikschule Region Thun eingemietet ist.

Die Stadt Thun und der Kanton Bern setzten diverse Massnahmen um, die an Betty Lambert erinnern. Der bisherige Saal Nord in der Musikschule heisst neu Betty-Lambert-Saal und wurde am 26. Juni 2022 eingeweiht. Neben dem Saal gibt eine Gedenktafel mit Bildern Einblick in ihr Leben. Im Rahmen der Neubeschriftung der Gebäude wurde die Tafel neben dem Hauptgebäude mit einem QR-Code versehen, via den man Informationen über das Bonstettengut erhält.

«Wir freuen uns, dass unsere Grossmutter und ihr Wirken auf diese Weise in ihrem ‹geliebten Gwatt› geehrt und gewürdigt wird und die Bevölkerung so auch etwas über sie erfahren kann», so Patrick Cramer, Enkel von Betty Lambert.

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