Wie die Stadt Sursee schreibt, sind die öffentlichen Stadtführungen heute eine feste Institution der Stadt Sursee. Über 120 Rundgänge gibt es pro Jahr.
Die Altstadt der Gemeinde Sursee.
Die Altstadt der Gemeinde Sursee. - keystone
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«Ab kommenden 26. Mai 1984 bis 29. September 1984 soll an jedem Samstag von 14 bis 16 Uhr eine Altstadtführung angeboten werden.»

Dies schreibt der Surseer Stadtarchivar Stefan Röllin am 11. Mai 1984 an den Stadtpräsidenten und die Stadträte.

Die Antwort und damit der politische Segen kam postwendend: «Wir danken Ihnen für die Initiative, in Sursee die neue Institution der Altstadtführungen einzuführen», schreibt der Stadtrat zurück.

«Wir wünschen Ihnen beim Vorhaben viel Erfolg und grüssen Sie freundlich.»

Über 120 Führungen jährlich

Heute, 40 Jahre später, sind die Stadtrundgänge ein fester Bestandteil der Stadt Sursee.

Über 120 Führungen werden jährlich organisiert zu unterschiedlichen Themen. Das Programm wechselt von Jahr zu Jahr.

Im Durchschnitt besuchen jedes Jahr rund 3000 Personen die Stadtführungen.

Restauriertes Rathaus als Auslöser

Auslöser für die Stadtrundgänge waren das restaurierte spätgotische Rat- und Markthaus von Sursee, wie Initiant Stefan Röllin sagt.

Man habe dieses historische Wahrzeichen nach seiner Einweihung 1975 in weitem Umkreis wahrgenommen und wollte dieses einzigartige Rathaus besuchen.

Aus diesen Besichtigungen, die unter anderem vom ehemaligen Stadtschreiber und langjährigen Stadtführer Emil Scherer konzipiert und durchgeführt wurden, haben sich schrittweise die Altstadt- und die heutigen Stadtführungen entwickelt.

«Zuerst waren die Führungen vor allem für Einheimische gedacht», sagt Röllin.

Führungen mit touristischem Potenzial

Schnell habe man aber das touristische Potenzial erkannt und entsprechend in überregionalen Zeitungen oder auf nahen Campingplätzen und anderen touristischen Orten für die Rundgänge geworben.

Röllin selbst führt bis heute Interessierte durch Sursee. In den vergangenen vier Jahrzehnten hat er um die tausend Stadtrundgänge gemacht.

Besonders in Erinnerung geblieben sind ihm unter anderen die musikalisch begleiteten Stadtführungen 2010 aus Anlass von «40 Jahre Musikschule Region Sursee», wie jene unter dem Titel «Der Rattenfänger von Sursee».

Diese wurde durch den Flötisten Rainer Koch musikalisch umrahmt und Judith Koch spielte einzelne Szenen. «Zudem durfte ich viele spannende Führungen in Zusammenarbeit mit dem Museum Sankturbanhof durchführen.»

2003 erhielt Sursee den renommierten Wakkerpreis

Zuletzt jene zur Badekultur vom Spätmittelalter bis ins 20. Jahrhundert in Sursee, die 2022 im Programm war.

«Seit der Eröffnung des Museums wurden immer wieder Themenführungen organisiert, die Bezug zu einer aktuellen Ausstellung des Museums nahmen», so Röllin.

«Es war den Verantwortlichen immer wichtig, diese Synergien zu nutzen und gemeinsam an einem Thema zu arbeiten.»

Ein besonderes Jahr für Sursee war 2003. Damals erhielt die Stadt den renommierten Wakkerpreis des Schweizer Heimatschutzes.

Die Auszeichnung gaben den Führungen neuen Schub

Mit der Auszeichnung wurde die Stadt für ihr vorbildliches Engagement für die qualitätvolle Siedlungsentwicklung gewürdigt.

Diese Ehrung gab auch den Stadtführungen neuen Schub. «Es gab ein grosses Interesse an den Rundgängen», sagt Röllin.

«Vor allem an Führungen, die nicht nur die Altstadt, sondern die gesamte Stadtentwicklung zum Thema hatten.»

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