AltersZentrum St. Martin: Hauptgebäude wird modernisiert
Das AltersZentrum St. Martin in Sursee erhält ein neues Hauptgebäude mit 80 Pflegeplätzen, moderner Infrastruktur und mehr Lebensqualität für Bewohnende.

Das über 55-jährige Hauptgebäude des AltersZentrums St. Martin soll neu gebaut werden, berichtet die Stadt Sursee. Der Ersatzneubau schafft Lebensqualität im Alter, zeitgemässe Arbeitsplätze und eine wirtschaftlich sinnvolle Anzahl neuer Pflegeplätze.
Die Baukosten betragen 45,56 Millionen Franken. Die Gemeindeversammlung behandelt das Geschäft am 14. Oktober 2025. Die Schlussabstimmung findet Ende November 2025 an der Urne statt.
Das Hauptgebäude des AltersZentrums St. Martin muss ersetzt werden. Es stammt aus dem Jahr 1969 und entspricht weder den heutigen baulichen Standards einer Altersinstitution noch den Bedürfnissen älterer Menschen. Die Zimmer sind zu klein und die Pflegeabläufe umständlich.
Zudem stossen Küche, Wäscherei, Administration und weitere Bereiche an ihre Kapazitätsgrenzen. Der Stadtrat möchte das Hauptgebäude mit einem zeitgemässen und zweckdienlichen Ersatzneubau am bisherigen Standort erneuern.
Neues Gebäude deckt steigenden Pflegebedarf
Das neue Hauptgebäude wird 80 Pflegebetten umfassen, verteilt in acht Wohngruppen auf vier Etagen. Die Erweiterung der Bettenzahl um rund 14 Prozent gegenüber heute soll den langfristigen Pflegebedarf decken.
«Die Prognosen zeigen, dass in den nächsten 20 Jahren der Bedarf nach Langzeitpflegeplätzen deutlich steigen wird», sagt Sozialvorsteherin Yvonne Zemp Baumgartner. Gleichzeitig werden ambulante Angebote ausgebaut, damit ältere Menschen möglichst lange zuhause leben können. Diese Entwicklungen wurden bei der Planung des Ersatzneubaus berücksichtigt.
«Die Kapazität ist so gewählt, dass die Betten kurz-, mittel-, und langfristig optimal ausgelastet sind – und kein Überangebot geschaffen wird», so Zemp Baumgartner. «So kann das AltersZentrum auch auf lange Sicht wirtschaftlich und effizient betrieben werden.»
Synergien optimal nutzen
Neben Pflegezimmern entstehen im Ersatzneubau auch eine Produktionsküche, ein öffentliches Restaurant, Therapie- und Aufenthaltsräume, Büros sowie ein Raum der Stille. Der Aussenraum wird mit finanzieller Unterstützung der Marianne und Peter Ehret-Stiftung aufgewertet: Ein grüner Platz mit Sitzgelegenheiten, Pavillon, Wasserstelle und ein Spielplatz schaffen Lebensqualität – für Bewohnende, Besuchende und das ganze Quartier.
Realisiert wird der Ersatzneubau auf dem bestehenden Areal am St. Martinsgrund. So bleiben die verschiedenen Pflege- und Betreuungsangebote des AltersZentrums vereint (siehe Kasten). Synergien können so optimal genutzt und die Betriebsabläufe effizient gestaltet werden.
Ein Neubau an einem anderen Standort wurde im Vorfeld geprüft – ebenso die Sanierung des über 55-jährigen Hauses. Eine solche wäre nicht wirtschaftlich und baulich stark eingeschränkt, weil die Grundrisse und Statik des Gebäudes keine weiteren Veränderungen mehr zulassen.
Übergangslösung mit Provisorien
Während der Bauzeit ziehen die Bewohnenden sowie das Restaurant und die Administration in ein Provisorium an der Münsterstrasse – in unmittelbarer Nähe des AltersZentrums. Dort wird von der Firma Estermann Immobilien AG ein Mehrgenerationenhaus realisiert, welches das AltersZentrum während der eigenen Bauzeit nutzen kann.
Die Küche wird in einem separaten Provisorium untergebracht. Der Umzug in die Provisorien ist für April 2027 geplant. Ende 2029 soll das neue Hauptgebäude bezugsbereit sein.
Der Ersatzneubau kostet 45,56 Millionen Franken. Zusätzlich entstehen Kosten für die Provisorien von rund 7,29 Millionen Franken, die vollumfänglich über die Erfolgsrechnung des AltersZentrums getragen werden – das Eigenkapital des AltersZentrums beträgt aktuell rund 17 Millionen Franken.
Die Marianne und Peter Ehret-Stiftung beteiligt sich mit einem Beitrag von maximal einer Million Franken an der Gestaltung des Aussenbereichs «Grünen Mitte». Dieser Betrag kann die Stadt nach dem Bau der Stiftung in Rechnung stellen.
Wirtschaftlich sinnvollste Lösung
«Wir sind uns der finanziellen Auswirkungen eines solchen Generationenprojekts bewusst», sagt Yvonne Zemp Baumgartner. Der Stadtrat sieht im Ersatzneubau jedoch eine zwingend notwendige Investition in die soziale Infrastruktur Sursees.
Die bauliche und finanzielle Planung wurde in den verschiedenen Gremien, wie der Baukommission, der Controlling-Kommission und im Projektteam mehrfach beraten, hinterfragt und extern geprüft. Die Kosten werden als verhältnismässig eingestuft und sind gut begründet. «Das vorliegende Projekt gilt als wirtschaftlich sinnvollste Lösung», sagt Zemp Baumgartner. Es ist das Ergebnis diverser Studien und Analysen.
«Der Stadtrat ist überzeugt, mit dem Ersatzneubau des Hauptgebäudes am bestehenden Standort eine solide und zweckmässige Grundlage für die nächsten Generationen und Jahrzehnte zu schaffen», sagt Yvonne Zemp Baumgartner. Dadurch können ältere Einwohnerinnen und Einwohner auch in Zukunft bedarfsgerecht in Sursee versorgt werden.
Lebensqualität langfristig gewährleisten
Dies auch im Hinblick, dass der «Seeblick» als zweites Pflegeheim auf städtischem Gebiet vor Veränderungen steht. Der «Seeblick» wird von einem Gemeindeverband unterhalten, in dem Sursee Mitglied ist.
Am geplanten Neubau auf dem Areal des neuen Spitalstandorts in der Schwyzermatt wird sich die Stadt finanziell jedoch nicht beteiligen. «Umso wichtiger ist es, dass wir für die Zukunft genügend eigene Plätze anbieten und somit die Versorgung selbst Steuern können», sagt Yvonne Zemp Baumgartner.
Der Ersatzneubau des Hauptgebäudes ist dafür zentral. «Er schafft Lebensqualität im Alter, zeitgemässe Arbeitsplätze für das Pflegepersonal und eine wirtschaftlich sinnvolle Anzahl neuer Pflegeplätze für heutige und kommende Generationen.»
Die Stimmberechtigten werden den Sonderkredit für den Ersatzneubau an der Gemeindeversammlung vom 14. Oktober 2025 behandeln. Die Urnenabstimmung findet am Sonntag, 30. November 2025, statt. Dieses Verfahren legt die Gemeindeordnung bei Sonderkrediten ab 2,5 Millionen Franken fest.