Die Musterplatzhalle ist zu klein für NLB-Handballspiele. Dieser Entscheid des Schweizer Handballverbandes trifft die Steffisburger Handballer hart.
TV Steffisburg Handball
Die Musterplatzhalle in Steffisburg. - zvg
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Der Schweizer Handballverband hat entschieden: Die Musterplatzhalle ist zu kurz, zu schmal und bietet nicht genügend Sturzraum für NLB-Handballspiele. Durch die zu kleinen Hallenmasse entstehe beim Heimteam ein deutlicher Wettbewerbsvorteil.

«Wir mussten mit dem Entscheid rechnen», meint Co-Präsident Jürg Gerber auf Anfrage. Doch sei der TV Steffisburg Handball lange noch optimistisch gewesen, dass die Ausnahmebewilligung verlängert würde. So auch im April, als der Verein beim SHV vorstellig wurde.

Seit 2010 bestand die Ausnahmebewilligung, die es dem 1. Team des TV Steffisburg Handball erlaubte, Heimspiele in der Musterplatzhalle auszutragen. Im Sommer 2019 lief die Bewilligung ab und wurde nun durch den SHV nicht verlängert.

Musterplatzhalle Steffisburg
Zu klein für NLB-Handballspiele: Die Musterplatzhalle in Steffisburg. - zvg

Entscheid aus sportlicher Sicht unverständlich

Jürg Gerber erklärt, dass er den Entscheid aus regeltechnischer Hinsicht verstehe, aus sportlicher Sicht aber nicht nachvollziehen könne. «In dieser aktuell schwierigen Zeit für Vereine und mit dem konkret laufenden Hallenprojekt der Gemeinde ist der Entscheid wenig solidarisch.»

Mit dem Hallenprojekt spricht Gerber ein wichtiges Vorhaben der Gemeinde Steffisburg an. Bis 2023 soll der Bau des neuen Sportzentrums Schönau realisiert werden. Man hatte gehofft, die Ausnahmebewilligung des SHV bis dahin erhalten zu können.

Grosse auswirkungen auf Finanzen und Organisation

Der Entscheid des SHV hat für die Steffisburger Handballer hohe finanzielle Folgen: «Wir haben das Szenario vorgängig budgetiert», sagt Jürg Gerber. «Wenn wir alle Kosten und Erlöse miteinbeziehen, rechnen wir durch die neue Situation mit einem negativen Abschluss von gegen CHF 10'000.-»

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Ein Schnappschuss des letzten Heimspiels in der Musterplatzhalle vom 7. März 2020. - zvg

Auch organisatorische Folgen bleiben dem Verein nicht erspart. Die Heimspiele der 1. Mannschaft müssen in eine andere Halle in der Region verlegt werden. Die restlichen Teams werden aber noch immer in der Musterplatzhalle spielen. «So benötigen wir zusätzliche Equipen für den Hallendienst, die Einrichtung der Halle und für die Bestückung der Buvetten», gibt Jürg Gerber zu bedenken.

Entscheid wird nicht angefochten

Der TV Steffisburg Handball hätte wohl die Möglichkeit, gegen den Entscheid des SHV vorzugehen. Der Gang vor das Verbandssportgericht oder nach Lausanne vor den Court of Arbitration for Sport (CAS) stünde noch offen. Dies will und kann der Verein aber nicht.

«Diesen Entscheid gilt es zu respektieren», erklärt Jürg Gerber. «Wir investieren unsere Kraft lieber in eine positive Umsetzung der neuen Ausgangslage sowie in die Weiterentwicklung des neuen Hallenprojekts.»

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