Karate Do Steffisburg: «Bei uns mischen sich die Eltern weniger ein»
Seit 1994 gibt es das Karate Do, seit 2006 wird in Steffisburg trainiert. Wir haben das Instruktoren-Team Romina Lüthi und Stefan Hofmann beim Training besucht.

Romina Lüthi und Stefan Hofmann warten bereits in voller Karatemontur auf unser Gespräch. Wir treffen uns in der modernen Turnhalle der Heilpädagogischen Schule der Region Thun. Hier trainiert das Karate Do Steffisburg zweimal wöchentlich.

«Hier trainieren wir seit 2006», erzählt Stefan Hofmann. Die Karate Schule gibt es aber bereits seit 1994. Damals wurde sie von Giuseppe und Verena Alessio in Heimberg gegründet.
Stefan Hofmann war von Anfang an dabei, Romina Lüthi stiess 1995 dazu. Als Alessios 2011 mit dem Unterricht aufhörten, übernahmen die beiden mit zwei weiteren ehemaligen Schülern die Schule. «Seit 2017 sind wir nur noch zu zweit als Instruktoren dabei», führt Lüthi aus.

Nachwuchssuche in der Region Steffisburg
Nicht nur bei den Trainern, sondern auch bei den Schülern und Schülerinnen muss die Schule einen Rückgang feststellen. «In letzter Zeit sind einige Mitglieder ausgetreten. Vor allem bei Kindern merken wir, dass in einem bestimmten Alter die Schule einfach wichtiger wird», berichtet Romina Lüthi.

Aktuell trainieren sie und Stefan Hofmann sieben Schüler und Schülerinnen. «Ideal wären so um die 20», erklärt der Instruktor. «Gerade für die tieferen Levels ist es sonst schwierig.»
Die tiefen Mitgliederzahlen erklären sich Hofmann und Lüthi zum einen mit der Konkurrenz in der Region Steffisburg. Zum anderen sei Karate aber auch nicht so omnipräsent wie andere Sportarten. «Fussball sieht man beispielsweise immer im Fernsehen», überlegt Lüthi und fügt schmunzelnd an: «Dafür mischen sich die Eltern bei uns nicht so fest ein wie bei bekannteren Sportarten!»

Freude an Neuem und an der Bewegung
Für wen ist Karate denn das Richtige? «Eigentlich für alle», bestätigt Romina Lüthi. «Man sollte Freude an der Bewegung haben und gerne Neues lernen.»
Im Karate Do Steffisburg können Kinder ab 6 Jahren trainieren oder unverbindlich zum Schnuppern vorbeikommen. «Das Training setzt eine gewisse Konzentration voraus», erklärt Stefan Hofmann das Minimalalter. «Wir arbeiten viel mit fremden Kommandos.»

Hofmann und Lüthi machen beide seit der Schulzeit Karate. «Ich bin ganz einfach durch einen Flyer für Anfängerkurse in Heimberg dazu gekommen», sagt Hofmann. Romina Lüthi wurde von einer Kollegin überredet, sie ins Training zu begleiten.

«Ich machte damals Ballett, aber Karate hat mir dann viel mehr zugesagt», erzählt sie. Ihr habe Karate als Kind geholfen, über ihre Unsicherheiten hinwegzukommen. «Ich habe so gelernt, hinzustehen und ‹Nein› zu sagen, wenn ich etwas nicht richtig finde.»
