Die Engadiner Kraftwerke verzichten bei der Belieferung ihrer Konzessionsgemeinden mit Strom auf die Gewinnmarge eines ganzen Geschäftsjahres.
Dorfeingang Zernez.
Dorfeingang Zernez. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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Konkret verzichten die Engadiner Kraftwerke (EKW) im Geschäftsjahr 2022-2023 auf die vertraglich vereinbarte Marge von 1 Rappen pro Kilowattstunde.

Das entspricht einem Betrag von etwa 850'000 Franken.

Auf dieses Vorgehen haben sich die EKW und die Konzessionsgemeinden S-chanf, Zernez, Scuol und Valsot geeinigt, wie sie am Montag, 10. Juli 2023, gemeinsam mitteilten.

Die Konzessionsgemeinden decken ihren Strombedarf seit 2020 vollständig bei den EKW. Diese produzieren nicht nur Strom, sondern kaufen ihn auch ein.

Strompreise der EKW waren auch gestiegen

Auslöser der Differenzen waren Preissteigerungen an den internationalen Energiemärkten im Jahr 2022. Gestiegen waren auch die Strompreise der EKW.

Dies habe zu «fundamentalen Diskussionen» geführt zwischen den Kraftwerken und deren Konzessionsgemeinden über die Berechnung der Strompreise und den Markteinfluss darauf, hiess es in der Mitteilung.

Das «einmalige Entgegenkommen» der EKW soll nun einen «Neuanfang für eine konstruktive Zusammenarbeit» ermöglichen und die Gemeinden finanziell entlasten.

Zudem haben die EKW eine neue Beschaffungsstrategie für eingekauften Strom ausgearbeitet.

Preisausschläge bei der Strombeschaffung sollen minimiert werden

Beschlossen wurde eine strukturierte Energiebeschaffung über mehrere Jahre zu fixen Zeitpunkten. Damit sollen Preisausschläge bei der Strombeschaffung über die Jahre minimiert werden.

Die Engadiner Kraftwerke gehören nach eigenen Angaben mit einer Jahresproduktion von 1400 Millionen Kilowattstunden zu den zehn grössten Stromproduzenten der Schweiz.

Sie betreiben im Engadin drei Kraftwerke und den Stausee Lago di Livigno im Grenzgebiet zu Italien.

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