Wie die Gemeine Wittenbach mitteilt, kann trotz des Defizits im Budget 2023 eine Steuersenkung auf 128 Prozent ermöglicht werden.
Die Gemeindeverwaltung Wittenbach im Kanton St. Gallen.
Die Gemeindeverwaltung Wittenbach im Kanton St. Gallen. - Nau.ch / Simone Imhof

Die Stimmbürger entscheiden am 28. November 2022 an der Bürgerversammlung über die Steuersenkung und das Budget 2023.

Der Gemeinderat möchte mit dem Budget 2023 den Steuerfuss von 133 Prozent auf 128 Prozent senken.

Dank der Summe der Gewinne aus den Vorjahren stehen der Gemeinde Wittenbach aktuell knapp 19 Millionen Franken zur Begleichung von künftigen Verlusten der Jahresrechnungen zur Verfügung.

Die Steuersenkung ist tragbar

Mit dieser Ausgangslage sei die Steuersenkung gemäss Urs Schnelli, Vize-Gemeindepräsident tragbar.

«Wir haben in den letzten neun Jahren immer mehr Steuern eingenommen, als wir benötigt haben.

Der Gemeinderat möchte den Steuerzahlern nun wieder etwas zurückgeben.»

Gemäss der Finanzplanung 2023 bis 2027 kann der Steuerfuss von 128 Prozent aus heutiger Sicht gehalten werden.

Positive Steuerprognosen

Gemäss Stand September 2022 wird damit gerechnet, dass die einfache Steuer des laufenden Jahres um rund 900'000 Franken übertroffen wird.

«Aus den Erfahrungen der letzten Jahre orientierte sich der Gemeinderat im Budgetprozess bei den Steuereinnahmen stärker an der abgeschlossenen Rechnung», erklärt Urs Schnelli.

Daher resultieren im Budget 2023 über alle Steuern hinweg rund 1,4 Millionen Franken höhere Nettoerträge als im Budget 2022.

Anpassung der Löhne infolge Teuerungen

Trotz den positiven Prognosen auf der Ertragsseite sieht das Budget 2023 bei einem Gesamtaufwand von 55,1 Millionen Franken ein Defizit von 3,4 Millionen Franken vor.

Dabei können verschiedene Mehraufwände gegenüber dem Vorjahresbudget verzeichnet werden.

Aufgrund der Teuerung ist eine generelle Lohnerhöhung von zwei Prozent eingerechnet.

Der Gemeinderat orientiert sich dabei grundsätzlich am Entscheid des Kantonsrates beziehungsweise in Bezug auf das Lehrpersonal beim Bildungsrat des Kantons.

Höhere Bildungs- und Sozialkosten

Zu den grösseren Abweichungen im Vergleich zum Vorjahresbudget gehören höhere Aufwände in der Bildung.

Die Gründe dafür liegen unter anderem in den bereits erwähnten Lohnerhöhungen, der Umsetzung einer zweiten Integrationsklasse ab dem Schuljahr 2022/23 sowie diversen weiteren geringeren Mehraufwänden.

Das Asylwesens und die Ortsplanung sorgen für Mehraufwand

Das Asylwesens ist aufgrund der aktuellen geopolitischen Lage mit rund 900'000 Franken mehr budgetiert als im Vorjahr.

Weitere Mehraufwände sind zudem auf erhöhte Kostenbeteiligungen zum Beispiel bei der SpitexRegio Wittenbach oder auch dem Cavallino zurückzuführen.

Zudem rechnet der Gemeinderat in der Ortsplanung mit Mehraufwand, insbesondere aufgrund von externen Beratern, die in den Ortsplanungsprozess einbezogen werden müssen.

Nettoinvestitionen von 4,9 Millionen Franken

Die Investitionsrechnung 2023 sieht Nettoinvestitionen von knapp 4,9 Millionen Franken vor.

Die Sanierung und Einführung von Tempo 30 an der Grünau- und Sturzbüchelstrasse sind dabei investitionsintensive Projekte für das kommende Jahr.

Den Kredit für das Strassenprojekt an der Grünaustrasse hat die Bürgerschaft bereits an der Bürgerversammlung im November 2021 gesprochen.

Gutachten und Antrag über das Strassenprojekt an der Sturzbüchelstrasse wird den Bürgern an der Bürgerversammlung im Mai 2023 vorgelegt.

Bürgerschaft entscheidet über das Budget 2023

Die Bürgerschaft entscheidet am 28. November 2022 im Rahmen der Bürgerversammlung über das Budget 2023.

Ab Montag, 7. November, kann das Budget in gedruckter Version in der Ratskanzlei bestellt oder auf der Gemeindewebseite heruntergeladen werden.

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