Regierung

St. Galler Regierung reagiert auf Kritik an Präsenzunterricht

In einem Vorstoss aus dem St. Galler Kantonsrat wird die Rückkehr zum Präsenzunterricht für die Sekundarstufe II kritisiert. Die Regierung entgegnet, sie habe Gründe für ihren Entscheid, könnte aber auch damit leben, sollte der Bund Fernunterricht beschliessen.

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Eine Schülerin hebt die Hand (Archivbild). - Keystone

Zwei Wochen lang galt im Kanton St. Gallen nach den Weihnachtsferien für Berufsfach- und Kantonsschulen der Fernunterricht. Seit Montag wird in der Sekundarstufe II aber wieder in den Schulzimmern unterrichtet. Am gleichen Tag trat in der Schweiz die Homeoffice-Pflicht in Kraft.

Selbst wenn die Zahlen im Moment rückläufig seien, widerspreche dies der Sorgfaltspflicht gegenüber Lehrpersonen, Lernenden und auch gegenüber Unternehmen, schrieb CVP-Kantonsrat Peter Boppart in seinem Vorstoss, den er am 15. Januar einreichte. Der Entscheid der Regierung stehe auch den Massnahmen des Bundesrats mit der Pflicht zu Homeoffice entgegen.

Die Sekundarstufe II sei so aufgestellt, dass dort ohne Probleme einige Wochen Distance-Learning möglich seien. Wenn aber wieder Präsenzunterricht gelte, könnten die Schulen ihre Schutzkonzepte einhalten, wie sie wollten: Die Hin- oder Rückreise oder auch die Pausen über Mittag entzögen sich der Verantwortlichkeit der Schulen, so der Berufsschullehrer.

Die St. Galler Regierung hat auf den Vorstoss fast in Rekordzeit reagiert: In ihrer am 19. Januar veröffentlichten Antwort räumt sie ein, dass es zur Frage der Öffnung oder Schliessung der Schulen kontroverse Haltungen gebe.

Die Rückkehr zum Präsenzunterricht habe sie aus einer ganzen Reihe von Gründen beschlossen. Dazu gehörten die rückläufigen Fallzahlen im Kanton, die kantonale Schulautonomie, die der Bundesrat nicht widerrufen habe, und die einmütige Ablehnung des Fernunterrichts durch die Kantone.

Sollte aber der Bundesrat den Fernunterricht für die Sekundarstufe II beschliessen, könnten die Schulen damit leben, so die Regierung. Vorläufig ist dies allerdings nicht der Fall: Am Mittwoch hat der Bundesrat unter anderem auf Empfehlung der Erziehungsdirektoren-Konferenz (EDK) entschieden, vorerst auf Schulschliessungen zu verzichten.

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