Ein Bericht zum Wirtschafts-, Arbeits- und Wohnstandort gibt Aufschluss, wo sich St. Gallen im Vergleich mit anderen europäischen Städten positioniert.
St. Gallen
Der Bahnhofsplatz in St. Gallen. (Symbolbild) - keystone

 Wo positioniert sich St.Gallen im Vergleich mit anderen europäischen Städten? Ein mit den Zahlen 2018 aktualisierter Bericht zum Wirtschafts-, Arbeits- und Wohnstandort Stadt St.Gallen gibt Aufschluss.

Im Auftrag der Stadt St.Gallen hat die Fachstelle für Statistik des Kantons St.Gallen zum fünften Mal den «Bericht Wohnen, arbeiten, wirtschaften – Die Stadt St.Gallen im europäischen Städtevergleich» erarbeitet.

Dieser vergleicht anhand zahlreicher Kennzahlen die Situation und Entwicklung in der Stadt St.Gallen mit jenen in acht Schweizer Städten sowie in 17 ähnlich grossen europäischen Städten mit Zentrumsfunktion.

Wirtschaftsstandort St.Gallen

Eine ausgesprochen hohe Bedeutung kommt in St.Gallen den Informations- und Kommunikationstechnologien zu – nur in Zürich, Cambridge, Lausanne und Modena ist die Bedeutung dieser Branchen noch etwas höher.

Der Schwerpunkt der wirtschaftlichen Aktivität liegt in der Stadt St.Gallen ansonsten nicht so ausgeprägt im Dienstleistungsbereich, wie dies in anderen Schweizer Städten der Fall ist.

Fokussiert man nur auf die unternehmensbezogenen Dienstleistungen, dann rangiert St.Gallen im europäischen Vergleich im vorderen Mittelfeld. Der Tourismus hingegen hat in St.Gallen im Vergleich zu den anderen betrachteten Städten eine stark unterdurchschnittliche Bedeutung.

In kaum einer europäischen Vergleichsstadt werden Unternehmen und hochqualifizierte Arbeitnehmende weniger stark besteuert als in der Stadt St.Gallen. Gleichzeitig ist eine überdurchschnittlich gute Erreichbarkeit der europäischen Wirtschaftszentren gegeben.

Arbeitsstandort St.Gallen

Die Stadt St.Gallen weist im europäischen Vergleich eine hohe Erwerbsbeteiligung auf. Im Jahr 2018 lag St.Gallen sowohl im schweizerischen als auch im europäischen Vergleich bei der Erwerbslosigkeit im Mittelfeld.

In vielen anderen Städten ist die Erwerbslosenquote deutlich höher als in St.Gallen, in zwei europäischen Städten sogar um ein Mehrfaches. Während die Stadt St.Gallen in den Vorjahren bezüglich der Jugendarbeitslosigkeit im Schweizer Städtevergleich im Mittelfeld platziert war, bildet sie 2020 das Schlusslicht. Bei der Altersarbeitslosigkeit weist St.Gallen hingegen den zweittiefsten Wert auf.

Bevölkerungsentwicklung St.Gallen

Zwischen 2014 und 2018 wuchs die Bevölkerung in St.Gallen, wie in den meisten Vergleichsstädten ebenfalls, jedoch auf niedrigem Niveau. Bis 2040 wird für alle Schweizer Städte eine Zunahme der Bevölkerung erwartet, wobei sich Ausmass und Geschwindigkeit unterscheiden.

Verglichen mit den europäischen Städten hat St.Gallen einen hohen Bevölkerungsanteil an Personen im erwerbsfähigen Alter, denn auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter entfallen sowohl weniger Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren als auch weniger Senioren über 64 Jahren.

Die Geburtenrate der St.Galler Frauen liegt im europäischen Vergleich im oberen Mittelfeld und ist zwischen 2009 und 2018 angestiegen.

Wohnstandort St.Gallen

Relativ entspannt präsentiert sich die Situation auf dem St.Galler Wohnungsmarkt. Im Vergleich der neun grössten Schweizer Städte sind in St.Gallen überdurchschnittlich viele leerstehende Wohnungen verfügbar.

Zudem gab es in St.Gallen während der letzten zehn Jahre eine moderate Zunahme des Wohnraums. Beides erleichtert Zuziehenden und in der Stadt Umziehenden die Wohnungssuche. Als sichere Stadt zeigt sich St.Gallen im schweizerischen Vergleich in Bezug auf Wohnungseinbrüche.

Der Bericht steht im Internet kostenlos zum Download bereit. Fragen zur Erstellung des Berichts können an die Fachstelle für Statistik gerichtet werden.

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