Die Universität St. Gallen, die Fachhochschule Ost sowie die Pädagogische Hochschule seien sich der Risiken im Umgang mit China bewusst. Dies stellt die St. Galler Regierung in der Antwort auf einen SP-Vorstoss fest.
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Die HSG. - Keystone

Aus den Medien seien mehrere Fälle bekannt, in denen Wissen und Technologien von Schweizer Hochschulen und Firmen abgezogen worden seien, schreibt die Regierung in ihrer Stellungnahme zu einem Vorstoss der SP.

Gleichzeitig sei der kulturelle und wissenschaftliche Austausch mit der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt wichtig. Die Regierung verweist unter anderem auf das 2014 abgeschlossene Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und China.

Die SP-Fraktion hatte eine Auslegeordnung der Kontakte verlangt, die St. Galler Hochschulen mit China unterhalten. Eigentliches Thema des Vorstosses ist die Gefahr von Einflussnahmen.

In der ausführlichen Antwort präsentiert die Regierung unter anderem eine Liste mit insgesamt 25 Partnerhochschulen in China. Der Austausch von Studierenden bewege sich allerdings «auf einem überschaubaren Niveau». Seit 2002 bildeten sich 350 Studierende aus China an der HSG weiter. Etwa gleich viele Studierende von St. Galler Hochschulen absolvierten ein Austauschsemester in China.

Einzelne Professorinnen und Professoren pflegten im Rahmen ihrer Forschung wissenschaftliche Kontakte zu chinesischen Universitäten. Eine finanzielle Beteiligung aus China an HSG-Forschungsprojekten gebe es hingegen nicht.

Es bestehe ein Bedarf an Wissen über China, stellt die Regierung fest. An der HSG gebe es deshalb Beratungen zu spezifischen Besonderheiten in Wirtschaft, Unternehmenswelt und Management, etwa durch das 2013 gegründeten China Competence Center (CCC).

Die St. Galler Regierung hat auch erhoben, ob es chinesische Beteiligungen an HSG-Spinoffs gibt. Sie schränkt dabei ein, dass solche Auskünfte teilweise nicht öffentlich seien.

Es sei aber bekannt, dass das HSG-Spin-off «N26» das chinesische Internet-Unternehmen «Tencent Holdings Ltd.» als Investor habe. «Wefox», die Firma des «HSG-Gründers des Jahres 2020», Julian Teicke, habe eine Finanzierung des chinesischen Fintech-Unternehmens «Creditease» erhalten.

Insgesamt seien sich die HSG, die Fachhochschule Ost und die PHSG «der Risiken im Umgang mit chinesischen Akteuren bewusst», schreibt die Regierung. Das zeige sich beispielsweise darin, dass die Universität eine Arbeitsgruppe zur Risikoabschätzung eingesetzt habe.

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