Die seit längerem geplante Forensikstation in Wil kommt für den Kanton um die Hälfte teurer als vorgesehen. Der Kantonsrat hat am Montagnachmittag in erster Lesung einen Nachtragskredit von fünf Millionen Franken gutgeheissen.
coronavirus St. Gallen Kantonsrat
Mitglieder an der Session des St. Galler Kantonsrates. - keystone

Der Bedarf für eine neue Forensikstation war während der ganzen Projektierungsphase stets unbestritten. Schweizweit fehlen genügend Plätze für Straftäter, die eine psychische Erkrankung haben und deshalb eine spezielle Unterbringung benötigen.

Geplant ist in Wil ein zweistöckiges Gebäude mit Platz für 16 Patienten. Dazu kommen drei Intensivbetten sowie weitere Räumlichkeiten. 2018 hatte der Kantonsrat dafür einen Kredit von 9,1 Millionen Franken bewilligt. Der Bund hätte 3,8 Millionen Franken beigesteuert. Dies ergab Baukosten von 12,9 Millionen Franken.

Danach begann die Planung und bei der Ausarbeitung des Wettbewerbsprogramms zeigte es sich, dass «zwingend Anpassungen am Sicherheitskonzept vorgenommen werden mussten», wie es in der Botschaft der Regierung hiess. Konkret braucht es einen zusätzlichen Sicherheitsbereich und dies führt zu einem grösseren Flächenbedarf.

Unter dem Strich wird deshalb die Forensikstation um die Hälfte teurer, als ursprünglich geplant. Gerechnet wird nun mit Kosten von insgesamt 20,4 Millionen Franken. Der Bund übernimmt davon 6,3 Millionen Franken. Der Kanton muss seinen Beitrag um rund 5 Millionen Franken aufstocken. Dafür braucht es den Nachtragskredit, über den in der Novembersession in erster und zweiter Lesung entschieden wird.

Die zuständige Kommission hatte beantragt, auf die Vorlage einzutreten. Die Mehrkosten wurden «als ausgewiesen» beurteilt. Im Rat stiess der Nachtragskredit auf breite Zustimmung. Nun liege ein ausgewogenes Projekt vor, hiess es etwa in der Debatte. Die zweite Lesung folgt am Mittwoch.

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