Steuern

Budget 2025: Wittenbach senkt Steuern auf 123 Prozent

Die Gemeinde Wittenbach plant eine Steuersenkung von 128 auf 123 Prozent und will das erwartete Defizit von 2,96 Millionen Franken durch Eigenkapital decken.

Die Gemeindeverwaltung Wittenbach im Kanton St. Gallen.
Die Gemeindeverwaltung Wittenbach im Kanton St. Gallen. - Nau.ch / Simone Imhof

Wie die Gemeinde Wittenbach mitteilt, wird im nächsten Jahr mit einem Aufwandsüberschuss von 2,96 Millionen Franken gerechnet. Dabei ist die Steuersenkung um fünf Prozent auf 123 Prozent eingerechnet. Die Stimmbürger entscheiden an der Bürgerversammlung vom 25. November über das Budget 2025.

Mit dem Budget 2025 beantragt der Gemeinderat eine Senkung des Steuerfusses von 128 auf 123 Prozent. Dank der positiven Ergebnisse der vergangenen Jahre und den Aufwertungsreserven beträgt das zweckfreie Eigenkapital der Gemeinde 62 Millionen Franken.

«Mit dieser Ausgangslage will der Gemeinderat keine Steuern auf Vorrat erheben», erklärt Gemeindepräsident Peter Bruhin. Das budgetierte Defizit von 2,96 Millionen Franken könne zulasten des Eigenkapitals aufgefangen werden. «Ziel müsse es sein», so Bruhin weiter, «die Ausgaben des Haushaltes mit den Einnahmen zu decken und den Betrieb trotz Steuerfussreduktion ohne Fremdmittel finanzieren zu können.»

Das gelinge mit höheren Steuereinnahmen (durch das Bevölkerungswachstum) und mittelfristig mit der Umsetzung der Ortsplanung, welche Erträge aus den Baurechten, Mehrwertabgaben oder der aktiven Bodenpolitik generiere.

Höhere Bildungs- und Verwaltungsausgaben

Das Budget 2025 sieht einen Gesamtaufwand von knapp 54 Millionen Franken vor. Im Vergleich zum Vorjahr steigen die Ausgaben für die Bildung um rund 1,3 Millionen Franken. Dies ist vor allem auf die stark steigenden Schülerzahlen zurückzuführen.

Den grössten Teil der Abweichung machen vor allem die Lohnkosten aus. Dabei schlägt sich die eingerechnete Teuerung von zwei Prozent nieder, wie auch die zusätzliche Entlastungslektion für alle Klassenlehrpersonen, die vom kantonalen Bildungsdepartement gesprochen wurde.

Bei der Allgemeinen Verwaltung steigen die Kosten im Vergleich zum Vorjahr um knapp 553'000 Franken. Verschiedene Stellen konnten nach Vakanzen wieder besetzt werden, wodurch sich im nächsten Jahr die Kosten für die Aushilfen reduzieren und die Personalkosten ansteigen. Die Stellenerhöhung im Betreibungsamt aufgrund der gestiegenen Fälle sowie höhere IT-Ausgaben tragen weiter zu dem erhöhten Verwaltungsaufwand bei.

Tiefere Verkehrsausgaben, höhere Einnahmen

Unter «Soziale Sicherheit» zeigt sich im Nettoergebnis ein ähnliches Bild wie im Vorjahresbudget. Grössere Abweichungen zeigen sich insbesondere in höheren Aufwendungen für die schulergänzende Betreuung und tieferen Kosten bei der Unterbringung von Kindern und Jugendlichen in Heimen.

Im Bereich Verkehr reduziert sich im nächsten Jahr der Anteil an den öffentlichen Verkehr um 404'000 Franken. Auf der Ertragsseite wird für das kommende Jahr insbesondere mit Mehreinnahmen bei den Einkommens- und Vermögenssteuern gerechnet. Eine wesentliche Abweichung zum Vorjahresbudget zeigt sich auch im Finanzausgleich. Die Ausgleichsbeiträge erhöhen sich um knapp 800'000 Franken.

Investitionen

Die Investitionsrechnung sieht für das nächste Jahr Nettoinvestitionen von rund 9,1 Millionen Franken vor. Die Strassenprojekte mit Sanierung und Einführung des Abwassertrennsystems an der Sturzbüchelstrasse und im Bruggwaldpark sind dabei investitionsintensive Projekte.

Weiter schlagen sich die Parkplatzneugestaltung beim Schwimmbad (Gutachten/Antrag erfolgt im Mai 2025), der Ersatz des Kunstrasenteppichs beim Sportplatz oder ein Teil des Wiesenbach Hochwasserschutzprojektes in der Investitionsrechnung nieder.

Die Stimmberechtigten entscheiden im Rahmen der Bürgerversammlung vom 25. November 2024 über das Budget 2025. Interessierte können sich bereits an der Bürgerinformation vom 11. November damit auseinandersetzen.

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