Beim Kanton St. Gallen sind bisher 265 Unterstützungs-Gesuche von Kulturbetrieben und Kunstschaffenden eingegangen.
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Die Regierung in St. Gallen hat das bisherige Finanzleitbild aus 2002 ersetzt. - keystone

Bund und Kanton stellen 22 Millionen Franken zur Verfügung. «Dieser finanzielle Rahmen dürfte aus heutiger Sicht ausreichen», sagte Regierungsrätin Laura Bucher (SP), Vorsteherin des Departements des Innern, am Mittwoch im Theater-Provisorium in St. Gallen. Bucher zog nach ihren ersten 100 Tagen im Amt Bilanz, mit Schwerpunkt auf der Bewältigung der Coronakrise.

Kulturbetriebe und Kunstschaffende können noch bis zum 20. September Gesuche um finanzielle Unterstützung einreichen. Von den 265 eingegangenen Gesuchen sind über 200 bereits entschieden. Es gehe um Beiträge von einigen hundert Franken bis zu zweistelligen Millionenbeträgen, sagte Bucher.

Gewichtigste Gesuchsteller sind der Zirkus Knie, das Open-Air St. Gallen und die Betreiber von Open-Air-Kinos. Sie und die übrigen Gesuchsteller erlitten seit Mitte März grosse finanzielle Einbussen - zum Teil bis zu 100 Prozent. Die Gesuche stammen je zur Hälfte von Kulturunternehmen und von Einzelpersonen.

Mit den 22 Millionen Franken werden Ausfälle entschädigt, die bis Ende Oktober eintreten. Viele Kulturbetriebe uns Kunstschaffende seien weiterhin in ihrer Arbeit sehr stark eingeschränkt, sagte Bucher. Um die kulturelle Vielfalt im Kanton zu erhalten, brauche es weiterführende Finanzhilfe, wie sie das Covid-Gesetz des Bundes vorsehe.

Langfristig möchte die St. Galler «Kulturministerin» die soziale Absicherung der Kulturschaffenden grundsätzlich verbessern. Viele hätten eine Anstellung in einem Kleinst-Pensum, arbeiteten daneben frei und seien finanziell schlecht abgesichert. Eine Idee zur Verbesserung wären laut Bucher garantierte Mindesthonorare.

Die Chefin des Departements des Innern zog auch eine Zwischenbilanz zur Sozialhilfe: Seit Beginn der Coronakrise gebe es keinen signifikanten Anstieg der Fälle. «Sehr in Anspruch genommen» werde jedoch die Soforthilfe für Bedürftige aus dem Lotteriefonds. Von den zur Verfügung stehenden 250'000 Franken wurden bisher 40'000 Franken ausbezahlt.

Es würden überwiegend Familien unterstützt, sagte Bucher. Viele Gesuche betreffen die Übernahme von Krankenkassenprämien. Die Gesuchsteller seien grösstenteils wegen Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit auf finanzielle Hilfe angewiesen. Das Amt für Soziales erhebt mit einem Sozial-Monitoring laufend Daten.

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