Solothurner Kirschblüten-Gemeinschaft dementiert Vorwürfe

Tim Camp
Tim Camp

Solothurn,

Erneut sorgt die Kirschblüten-Gemeinschaft für Furore. Der Vorwurf: Therapeuten führten intime Beziehungen zu ihren Patienten – die Gemeinschaft dementiert.

Therapie
Den Vorwürfen zufolge sollen Therapeuten der esoterischen Lebensgemeinschaft sexuelle Beziehungen zu ihren Patienten führen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Fachärztin erhebt schwere Vorwürfe gegen die Kirschblüten-Gemeinschaft.
  • Alexandra Horsch zufolge gehen die Therapeuten sexuelle Beziehungen mit Patienten ein.
  • Der Mediensprecher der Gemeinschaft weist diese Anschuldigungen vehement zurück.

Erste letzte Woche befeuerte Alexandra Horsch erneut die Diskussionen um die Therapeuten der Kirschblüten-Gemeinschaft. Die Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie hielt sich auf lokalen TV-Stationen mit den Vorwürfen nicht zurück: Demnach sollen die Kirschblütler sexuelle Beziehungen zu ihren Patienten haben – der Meinung Horschs zufolge ein absolutes «No-Go».

«Im Beruf haben wir immer eine professionelle Haltung»

Gegenüber «Tele M1» verteidigt nun Manfred Dreier, der Sprecher der Gemeinschaft, die Kirschblüten-Therapeuten: «Sex in der Therapie gehört bei uns nicht ins Repertoire.» Man wolle bei den Kirschblüten lediglich hinter die Tabus blicken. Aber eine sexuelle Beziehung habe in einem solchen Abhängigkeitsverhältnis in der Therapie nichts zu suchen.

Man müsse bei der Gemeinschaft zwischen dem Privaten und dem Beruflichen unterscheiden. «Wenn wir in den Beruf steigen, haben wir eine professionelle Haltung», so Dreier gegenüber dem Fernsehsender.

Gesundheitsamt: «Keine verwertbaren Hinweise»

Überzeugt scheint Horsch von dieser Stellungnahme nicht zu sein. Die Fachärztin gegenüber dem Sender: «Es ist seit Jahren eine einhellige Fachmeinung: Diese Haltung ist inkompatibel mit einer professionellen Behandlung der Patienten.»

Alexandra Horsch
Die Fachärztin Alexandra Horsch steht weiterhin hin zu ihren Vorwürfen, sie setzt auf ein Eingreifen der Justizkommission. - keystone

Daher reichte die Psychiaterin eine Aufsichtsbeschwerde bei der Justizkommission vom Solothurner Kantonsrat ein. Auf Anfrage von «Tele M1» liess der Leiter des Gesundheitsamtes verlauten: «Es konnten – auch auf nochmalige Nachfrage hin – keine Tatsachen, welche die Beanstandungen in rechtlich verwertbarer Weise gestützt hätten, vorgebracht werden.»

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