Der Solothurner Regierungsrat hat am Dienstag, 4. April 2023, sein Konzept zur Umsetzung der nationalen Pflegeinitiative vorgelegt.
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Der Solothurner Regierungsrat. (Symbolbild) - Keystone
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In den nächsten acht Jahren sollen 34,6 Millionen Franken für die Ausbildung von Pflegefachpersonen im Kanton investiert werden.

Im November 2021 haben die Schweizer Stimmberechtigten die Volksinitiative «Für eine starke Pflege» (Pflegeinitiative) angenommen, mit einem Ja-Anteil von 61 Prozent.

Im Januar 2022 hat der Bundesrat entschieden, den Verfassungsauftrag in zwei Etappen umzusetzen.

Umsetzung der ersten Etappe

Regierungsrätin Susanne Schaffner und Regierungsrat Remo Ankli informierten am Dienstag an einer Medienkonferenz, wie die erste Etappe im Kanton Solothurn angegangen werden soll.

Spitäler, Heime und Spitex-Organisationen werden mit Beiträgen für Ausbildungsleistungen unterstützt

Vorgesehen ist, 34,6 Millionen Franken in eine Ausbildungsinitiative zu investieren. Dies auf verschiedenen Ebenen.

Zahl der Absolventen soll erhöht werden

In der Höheren Fachschule (HF) Pflege in Olten SO soll die Zahl der Absolventen um 20 Prozent erhöht werden.

Im Kanton wohnhafte Studierende an anderen HF und Fachhochschulen sollen mehr Ausbildungsbeiträge erhalten.

Spitäler, Heime und Spitex-Organisationen werden mit Beiträgen für Ausbildungsleistungen unterstützt.

«Wir hoffen, dass wir vermehrt Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger gewinnen können», sagte Ankli vor den Medien.

Der Bund wird sich an den Kosten beteiligen

«Der Druck auf das Pflegepersonal ist hoch und der Bedarf wird in Zukunft noch steigen», sagte Schaffner mit Verweis auf die älter werdende Bevölkerung.

Der Kanton geht davon aus, dass damit das Angebot an Ausbildungsplätzen und die Zahl der erteilten Diplome für Pfegefachpersonen und rund 20 Prozent erhöht werden können.

An den Gesamtkosten von 34,6 Millionen Franken wird sich der Bund mit voraussichtlich 15 Millionen Franken beteiligen.

Der Rest wird zwischen Kanton und Gemeinden aufgeteilt, die 14,7 Millionen respektive 4,9 Millionen finanzieren sollen.

Aus- und Weiterbildungsverpflichtung

Der Kanton Solothurn hat laut Regierung bereits seit 2012 Massnahmen ergriffen.

So gilt für Spitäler, Pflegeinstitutionen und Spitex-Organisationen seitdem eine Aus- und Weiterbildungsverpflichtung.

Auch werden Personen über 25 Jahren, die in der Solothurner Spitäler AG eine HF-Ausbildung absolvieren, werden besonders unterstützt.

Vernehmlassung fürs kantonale Einführungsgesetz läuft

Mit dem geplanten Verfassungsartikel kommen nun weitere Instrumente dazu. Ab Dienstag läuft die Vernehmlassung für das kantonale Einführungsgesetz.

Im Herbst oder Winter 2023 wird der Kantonsrat dann über die Vorlage beraten. Ab dem 1. Juli 2024 sollen die Massnahmen dann umgesetzt werden.

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