Zukunft der Wasserversorgung wird neu geordnet
Die Gemeinde Sissach beantragt an der Versammlung vom 15. Oktober 2025 die Übernahme der WSU-Anlagen – für mehr Einheit und klare Zuständigkeiten.

Wie die Gemeinde Sissach informiert, steht an der kommenden Gemeindeversammlung vom 15. Oktober die Wasserversorgung im Zentrum der Aufmerksamkeit. Bisher befindet sich ein Teil der wassertechnischen Anlagen der Gemeinde Sissach (Hochzonen und Höfe) im Besitz der Wasserversorgungsgenossenschaft Sissach und Umgebung (kurz WSU).
Diese liefert hauptsächlich Wasser an die Gemeinden Nusshof und Hersberg sowie an Teile von Wintersingen. In Sissach hat die Aufteilung der Anlagen zur Folge, dass im Versorgungsgebiet der WSU ein höherer Wasserdruck bezhalt werden muss als im Versorgungsgebiet der Regionalen Wasserversorgung Wüerke (kurz RWV).
Austritt aus der Genossenschaft als Folge
Der Gemeinderat beantragt der Gemeindeversammlung nun die Übernahme der Anlagen der WSU auf den Gemeindebetrieb von Sissach zum Kaufpreis von 3,18 Millionen Franken. Dieser Übernahmepreis wurde auf Grundlage des errechneten Wiederbeschaffungswerts der Anlagen ermittelt, sodann abschreibungsbereinigt und um gewisse Faktoren korrigiert.
Mit der Übernahme treten Sissach sowie auch die betroffenen Höfe als Einzelgenossenschafter aus der WSU aus. Da die WSU unmittelbar keinen grösseren Kapitalbedarf hat und der Gemeinderat diese Transaktion möglichst liquiditätsschonend abwickeln möchte, wurde eine Finanzierung des Kaufpreises über 15 Jahre vereinbart.
Die WSU gewährt Sissach zu diesem Zweck ein Darlehen von 3,18 Millionen Franken, das ab Ende 2026 jährlich mit 212'000 Franken amortisiert wird. Der Zinssatz wird alle drei Jahre auf Basis des Leitzinssatzes der Schweizerischen Nationalbank zuzüglich einer Marge von einem Prozent festgelegt, beträgt aber mindestens ein Prozent p.a. Aktuell liegt dieser Zins bei einem Prozent.
Klare Zuständigkeiten nach der Übernahme
Mit dieser Übernahme gewinnt die Gemeinde Sissach die vollständige Hoheit über alle wassertechnischen Anlagen auf ihrem Gemeindegebiet und bezieht ihren gesamten Wasserbedarf direkt von der RWV zum Einheitspreis. Mit dem Austritt von Sissach aus der WSU ändert diese ihren Namen in Wasserversorgungsgenossenschaft Hersberg, Nusshof, Wintersingen (kurz WHNW).