Neuenegg verzichtet auf Verkauf der Spartageskarten Gemeinde

Seit 2003 bieten Schweizer Städte und Gemeinden Tageskarten für den öffentlichen Verkehr an.

Da die SBB bereits vor einiger Zeit entschieden hat, die allseits beliebte Tageskarte Gemeinden per Ende 2023 nicht mehr anzubieten, wird diese Partnerschaft ab dem 1. Januar 2024 auf eine neue Basis gestellt.

Der Schweizerische Gemeindeverband hat nun mit der SBB eine Nachfolgelösung ausgehandelt, die «Spartageskarte Gemeinde».

Das neue Modell sieht ein schweizweites Gesamtkontingent von 3000 bis 4000 Spartageskarten pro Tag vor.

Alle Verkaufsstellen greifen somit auf das gleiche Kontingent zu. Dadurch verfügen die Gemeinden über keine eigenen Tageskarten mehr.

Die Preise der «Spartageskarten Gemeinde» sind neu in zwei Preisstufen mit verschiedenen Segmenten eingeteilt. Die Preise sind für alle Verkaufsstellen gleich.

70 Prozent der Spartageskarten können bis maximal zehn Tage vor dem Reisetag in der Preisstufe Eins bezogen werden und 30 Prozent des Kontingents bis maximal einen Tag vor dem Reisetag in der Preisstufe Zwei.

Ist die Preisstufe Eins ausverkauft, kommt automatisch die Preisstufe Zwie zur Anwendung. Die Preise bewegen sich dabei zwischen 39 Franken und 148 Franken.

Die Reservation der Spartageskarten erfolgt ausschliesslich über die Gemeinden. Die Kunden haben keinen direkten Zugriff auf das Online-Tool.

Somit müssen der Verkauf und das Inkasso der Spartageskarten ausschliesslich via Schalter der Verkaufsstellen vonstattengehen.

Die Spartageskarte ist nur personalisiert mit Vor-, Nachname sowie Geburtsdatum der reisenden Person erhältlich.

Die Kunden müssen zudem die gewünschte Klasse angeben und ob sie am Reisetag ein gültiges Halbtax besitzen.

Die Verkaufsstellen drucken im Anschluss die Spartageskarte für den Kunden aus.

Die Verkaufsstellen werden für ihren Aufwand mit einer Verkaufskommission von fünf Prozent pro verkaufte Spartageskarte entschädigt (1,95 Franken bei einer Spartageskarte für 39 Franken).

Das neue Angebot wird als digitaler Rückschritt erachtet, da die Spartageskarten nur am Schalter der Verkaufsstellen (Gemeinden) reserviert und bezogen werden können.

Die SBB hat weit bessere Angebote als die «Spartageskarten Gemeinde» (zum Beispiel Sparbillete und Mitfahrkarten).

Das neue Angebot ist in der Handhabung sowohl für die Einwohner wie auch für die Gemeinden wesentlich komplizierter.

Der Verkauf von «Spartageskarten Gemeinde» gehört nicht zum Kerngeschäft einer Gemeinde. Die Gemeinden sind keine Ticketverkaufsstellen der SBB.

Der Personalaufwand würde immens steigen und die Entschädigung pro verkaufte Spartageskarte kann diesen Personalaufwand bei weitem nicht decken, geschweige die weiteren Infrastrukturkosten.

Der Gemeinderat bedauert die Entscheidung der SBB, die aktuelle Lösung mit den Tageskarten Gemeinde nicht mehr anzubieten.

Aufgrund der dargelegten Gedanken zum neuen Angebot hat der Gemeinderat entschieden, vorerst auf das Angebot der «Spartageskarten Gemeinde» zu verzichten.

Der Gemeinderat ist sich bewusst, dass für die Bevölkerung durch den Beschluss ein weiteres Angebot wegfällt.

Dafür setzt sich die Einwohnergemeinde Neuenegg im Lokalbüro stark dafür ein, der älteren Generation den Zugang zur digitalen Welt näherzubringen und zu vereinfachen.

Unter anderem wird dabei Interessierten die Bedienung der SBB-App nähergebracht.