Das Fischotter-Männchen im Tierpark Goldau hat wieder Gesellschaft bekommen. Ein Weibchen aus der Ukraine ist eingezogen.
Fischotter Tierpark Goldau
Die Fischotter-Anlage im Natur- und Tierpark Goldau wurde im Jahr 2012 eröffnet. - Tierpark Goldau
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Sie schwimmen umher, necken sich spielerisch und beäugen alles mit grosser Neugier. Die zwei Fischotter Jolo und Julia geniessen gemeinsam ihre Anlage im Tierpark Goldau.

Seit einer Weile wurde die Anlage nur noch von einem Tier bewohnt. Lange versuchten die Verantwortlichen des Tierparks, einen zweiten Fischotter zu bekommen. Doch das war gar nicht so einfach, denn das Weibchen musste gemäss den Vorgaben des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes zum Männchen passen.

Tierpark Goldau
Fischotter Julia kommt in der Anlage im Tierpark Goldau an. - Tierpark Goldau

Doch eines Tages war es so weit: In der Ukraine gab es Nachwuchs in einem Zoo! Gleich beide Nachzuchten waren für die Schweiz bestimmt: der eine Otter für den Natur- und Tierpark Goldau, der andere für die Fischotteranlage in Männedorf. Sowohl der Natur- und Tierpark Goldau wie auch die Anlage in Männedorf sind dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für Fischotter angeschlossen.

Da die Ukraine zu den Tollwut-Risikogebieten gehört, ist der Umzug in die Schweiz aber nicht so einfach. Es ist eine mehrmonatige Quarantäne nötig. So verbrachten die zwei Fischotter 120 Tage in der Quarantänestation des Tierparks.

Zusammen die Anlage im Tierpark Goldau erkunden

Ihre Quarantäne wurde speziell für sie eingerichtet und hatte selbstverständlich ein Wasserbassin. Die beiden Fischotter hatten aber mehr Freude daran, den Abfluss zu öffnen, als im Bassin zu schwimmen. Damit die Zeit so angenehm und unterhaltsam wie möglich war, baute das Tierpfleger-Team verschiedene Spielzeuge für das «Behavioral Enrichment».

Julia Tierpark
Fischotter Julia im Tierpark Goldau. - Tierpark Goldau

Nach vier Monaten durften die beiden Fischotter dann endlich weiterziehen. Das eine Tier nach Männedorf, das andere in die Anlage des Natur- und Tierpark Goldau, wo das Fischotter-Männchen Jolo wohnte. Damit sich Julia und Jolo langsam aneinander gewöhnen konnten, waren sie zuerst in abgetrennten Teilen.

Der Fischotter ist geschützt

Aufgrund seiner Nahrungspräferenzen galt der Fischotter vielerorts als Schädling. Als Konkurrent der Fischer wurde er stark bejagt. Die komplette Ausrottung wurde im 19. Jahrhundert angestrebt.

In der Schweiz ist der Fischotter seit 1952 eine geschützte Art. Trotzdem starb er – vermutlich infolge Lebensraumverlustes – gut vierzig Jahre später aus. Inzwischen haben sich die Bedingungen und damit die Bestände vor allem in Osteuropa wieder erholt.

Man rechnet damit, dass natürliche Zuwanderungen auch in die Schweiz erfolgen werden. Einzelne Tiere wurden bereits an verschiedenen Orten gesichtet.

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