Wie der Natur- und Tierpark Goldau berichtet, erforschen Schüler gemeinsam mit einem Imker-Team die Lebensweise der Insekten auf Führungen und Workshops.
Bienenvolk
Hautnahe Begegnungen mit den Bienen. - Natur- und Tierpark Goldau
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Wie entsteht Honig? Diese Frage können nach diesem Sommer rund 620 Schüler bestens beantworten. Denn sie haben auf einer Führung oder einem Workshop ein Bienenvolk im Natur- und Tierpark Goldau besucht.

Dabei durften sie unter Anleitung eines Imkers oder Rangers in einen Bienenstock hineinschauen und die fleissigen Insekten aus der Nähe beobachten. Besonders die Suche nach der Königin, umgeben von ihrem «Hofstaat», dürfte vielen Schülern eindrücklich in Erinnerung geblieben sein.

Beim Besuch des Bienenvolks trugen alle Kinder einen sogenannten Schleier – die Imkerkluft, die vor Stichen schützt. Insgesamt fanden dieses Jahr 31 Führungen und Workshops für Schulklassen statt.

Führungen und Junior Imker

Das Imker-Team im Natur- und Tierpark Goldau ist sehr zufrieden mit der Anzahl der Besuche bei den Bienen – die Anzahl der Buchungen konnte im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt werden.

«Die Workshops zum Thema Bienen und Imkerei sind für Kinder und Jugendliche ein bleibendes Erlebnis mit Wissensgewinn zur Biodiversität – wir freuen uns, wenn dieses Angebot von möglichst vielen Klassen genutzt wird», erklärt Julia Sonderegger. Sie ist Leiterin Imkerei und Bildung im Projekt «Mehr als Bienen», welche die Programme geplant und durchgeführt hat.

Für Kinder, welche sich vertieft mit der Imkerei befassen möchten, betreut Julia Sonderegger das Programm der «Junior Imker». Während eines halben Jahres erhalten die Kinder einen Einblick in das Imker-Handwerk und betreuen ein eigenes Bienenvolk.

Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt im letzten Jahr konnte 2022 bereits der zweite Jahrgang der Junior Imker mit 12 Kindern durchgeführt werden.

Die Erfolgsgeschichte «Mehr als Bienen»

Das Projekt «Mehr als Bienen» hat das Ziel, die extensive Imkerei, die Wildbienenforschung, die Naturförderung und den Wissenstransfer über Bienen und Insekten in der Zentralschweiz zu fördern und in Goldau eine Informationsstelle für Bienenhaltung aufzubauen.

Die Landschaft sowie der Umgang mit der Natur haben sich in den letzten Jahrhunderten stark verändert, unter anderem durch die starke Zersiedlung und die Intensivierung der Landwirtschaft. Die abnehmenden Naturflächen und der veränderte Umgang mit den vorhandenen Ressourcen haben einen grossen Einfluss auf die Insektenwelt.

Überlebenswichtige Futter- und Pollenangebote für Honigbienen, Wildbienen und viele weitere Insektenarten sind zurückgegangen. Diesem Trend möchte das Projekt gezielt entgegenwirken.

Das Bildungsangebot für Schulklassen ist dabei ein wichtiger Pfeiler. «Mehr als Bienen» wird durch eine private Stiftung finanziert und durch die Abteilung Naturförderung und Bildung im Natur- und Tierpark Goldau umgesetzt.

Das «süsse Gold»

Nach dem verregneten Vorjahr ohne Honigertrag konnte das Imkerteam 2022 im Tierpark wieder Honig ernten. Rund 150 Kilogramm sind dank des schönen Wetters im Frühling und Sommer insgesamt zusammengekommen. Der Honig kann exklusiv im Tierpark-Shop gekauft werden.

Um die Frage Eingangs-Textes zu beantworten: Honig ist der Energievorrat für ein Bienenvolk. Dazu fliegen die fleissigen Insekten von Blüte zu Blüte und sammeln Nektar, den sie in ihrem Honigmagen in den Stock transportieren.

Angereichert durch körpereigene Stoffe der Biene wird der Zuckersaft von Biene zu Biene weitergegeben und durch Speichel angereichert, bis die süsse Mischung eindickt und zu Honig wird.

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