Schwyzer Finanzdirektor Kaspar Michel wechselt in Privatwirtschaft
Der Schwyzer FDP-Regierungsrat und Finanzdirektor Kaspar Michel tritt auf Ende 2022 zurück. Nach zwölf Jahren im Amt übernimmt der 51-Jährige eine neue Aufgabe in der Privatwirtschaft bei einem Unternehmen im Kanton Schwyz.
Der ideale Zeitpunkt sei gekommen, sich einer neuen beruflichen Herausforderung zu stellen, wird Michel in einer Medienmitteilung der Staatskanzlei vom Mittwoch zitiert. Nähere Angaben zu seiner neuen Führungsposition könne er erst gegen Ende Woche machen, teilte Michel auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.
Michel ist studierter Historiker und Staatswissenschaftler. Er arbeitete als Schwyzer Staatsarchivar. 2010 wurde er bei einer Ersatzwahl in den Regierungsrat gewählt, nachdem es ihm zwei Jahre zuvor nicht gereicht hatte. Seither wurde er in drei Wahlen jeweils mit Glanzresultaten bestätigt, zuletzt 2020. Bei den Ständeratswahlen im Jahr 2019 unterlag Michel seinem damaligen Regierungsratskollegen Othmar Reichmuth (Mitte).
Michel prägte im vergangenen Jahrzehnt die Schwyzer Staatsfinanzen. Zuletzt konnte er sieben positive Rechnungsabschlüsse in Folge präsentieren, wie es in der Mitteilung heisst. 2021 schrieb der Kanton ein Plus von fast 200 Millionen Franken. Der schuldenfreie Kanton Schwyz weise aktuell ein Eigenkapital von 704 Millionen Franken aus.
Während Michels Amtszeit senkte der Kanton Schwyz auch wiederholt die Steuern. Zuletzt forderte die Linke im Kantonsrat, tiefere und mittlere Einkommen bei den Steuern stärker zu entlasten. Eine entsprechende Motion lehnte die Regierung aber ab.
Die Ersatzwahl für Michel findet voraussichtlich am 25. September 2022 statt. Die FDP stellt mit Frau Landammann Petra Steimen-Rickenbacher derzeit zwei Mitglieder in der siebenköpfigen, rein bürgerlichen Kantonsregierung.
Michel liess auf Anfrage wissen, er schliesse trotz seines Ausscheidens aus der Exekutive nicht aus, sich auch künftig politisch zu engagieren - ob, wo und wie, sei aber noch offen, da derzeit auch keine entsprechenden Wahlen anstehen würden.