Cup-Überraschung: FC Einsiedeln stolpert über Töss
Der FC Einsiedeln verliert in der zweiten Cup-Runde 1:2 beim unterklassigen FC Töss. Leidenschaft und Kampfgeist brachten dem Drittligisten den Sieg.

Wie der FC Einsiedeln berichtet, kommt es in Cupspielen immer wieder vor, dass David Goliath den Meister zeigt. Von «Goliath» war beim FCE (zweite Liga) jedoch wenig zu sehen. Die Niederlage gegen den unterklassigen FC Töss (dritte Liga) ging völlig in Ordnung.
Diese Partie in der zweiten Runde des Regionalcups wird mit Sicherheit nicht in den Geschichtsbüchern des FCE landen, was aber wohl nicht dem Zufall zuzuschreiben ist. Der FC Einsiedeln trat mit sieben Spielern an, welche in der aktuellen Saison zum ersten Mal in der Startformation standen, drei davon, Torhüter Tim Birchler, Fabian Langhart, Phil Kälin, kamen sogar zu ihrem ersten Saisoneinsatz im Fanionteam.
s muss te damit gerechnet werden, dass sich der Spielfluss anfänglich wohl eher als zäh gestalten würde und sich das neu «zusammengewürfelte» Cupteam erst noch finden musste. Dass sich der «kleine» FC Töss so richtig auf diesen Cupfight freute, war schon vor dem Spiel hör- und sichtbar. Mit lauter Musik wurden die knapp hundert Zaungäste auf den Cuphit eingestimmt, die Spieler wurden beim Einmarsch von Eskortkids begleitet.
Einsiedeln rettet sich in die Pause
Es dauerte dann auch keine zehn Minuten bis sich die ersten Gästefans verwundert die Augen rieben und sich fragten, welche Mannschaft denn nun in der dritten Liga und welche eine Liga höher spielt. Während der Findungsphase der Gäste powerte nur ein Team und das war der FC Töss. Dank Torhüter Birchler stand es nach einer Viertelstunde immer noch 0:0.
Dreimal konnte sich der junge Keeper auszeichnen und die Entschlossenheit der Zürcher, dem FCE schon früh einen Ball in die Maschen zu setzen, zeigte sich optisch von Beginn weg. Entweder liessen sich die Einsiedler davon beeindrucken oder machten absichtlich auf cool und liessen die Gastgeber zuerst einfach mal «austoben». Diese Phase wollte aber irgendwie kein Ende nehmen.
Der FCE höchstens reagierend, zurückhaltend, ja schon beinahe gehemmt, der FC Töss in Sturm und Drang – Manier. Es brauchte weiterhin einen starken Tim Birchler und ein blitzsauberes Tackling von Phil Kälin, welcher seinen losstürmenden Gegenspieler vor dem Sechzehner vom Ball trennen konnte.
Die Proteste auf der Zürcher Bank waren laut aber unangebracht. Mit Ach und Krach rettete man sich aus Klosterdorfsicht in die Pause.
FC Töss ringt Einsiedeln mit Leidenschaft nieder
Wer dachte, dass dieses Team in der zweiten Halbzeit dann schon irgendwann einbrechen würde, irrte sich gewaltig. Sogar als der FCE durch den eingewechselten Timo Steiner entgegen des Spielverlaufs in Führung ging, liess keiner den Kopf hängen. Und siehe da, drei Minuten später hiess es per schöner Direktabnahme 1:1. Töss wirbelte weiter und belohnte sich sogar mit dem Führungstreffer.
Dass übertriebene Leidenschaft auch Leiden schafft, musste Jan Auf der Maur nach dem Rückstand schmerzhaft erfahren. Die Tätlichkeit an seiner Person wurde direkt mit Rot (Ausschluss Pupovci) bestraft. Doch auch mit einem Mann weniger waren die Zürcher wild entschlossen, diese Partie für sich zu entscheiden.
Mit Mann und Maus aber zunehmend auch unsauberen Mätzchen (Ball wegschlagen, versteckte Provokationen) hielt man dagegen. Vielleicht tat es dem Verlauf des Spiels sogar gut, dass der FCE nicht die geringste Lust verspürte, sich von diesem «Um jeden Preis»- Siegeswillen anstecken zu lassen und so einer möglichen Eskalation gleich selber den Stecker zog.
Nach 90 Minuten schien jedenfalls auf schwarzroter Seite niemand bitter enttäuscht über diese Niederlage zu sein. Die auffallend zurückhaltende Körpersprache und Kommunikation auf dem Platz konnte auch in der Coachingzone festgestellt werden. Dieses Cupspiel hatte den Geschmack eines Testspiels. Mehr nicht.