Die Bärendame Maya ist, nach 20 Jahren im Zoo in Montpellier, am 7. Oktober 2021 an ihren Geburtsort, den Natur- und Tierpark Goldau zurückgekehrt.
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Neugierig beschnüffelte Maya jeden Winkel und schaute sich um. - Tierpark Goldau
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Die Bärendame Maya ist im Natur- und Tierpark Goldau zur Welt gekommen. Nachdem sie rund 20 Jahre im Zoo in Montpellier war, ist sie vor rund zwei Wochen wieder nach Goldau zurückgekehrt.

Es war ein freudiges Wiedersehen, als Maya am 7. Oktober 2021 in Goldau ankam. Nicht, dass sich die Bärendame an die Anlage erinnern würde. Denn als sie im Jahr 2000 in Goldau zur Welt kam, gab es die heutige Gemeinschaftsanlage für Bär und Wolf noch nicht. Damals lebte sie in der alten Bärenanlage, bis sie 2001 zusammen mit ihrer Schwester und einem weiteren, ein Jahr älteren Bären nach Montpellier (Frankreich) reiste.

Die Bärin blieb in Erinnerung

Der eine oder andere Mitarbeiter hat sich aber an die Bärin erinnert – insbesondere bei Tierpark-Tierarzt Martin Wehrle brachte die Heimkehr einige Erinnerungen mit. Das Bären-Trio wurde damals von ihm für die Reise nach Frankreich vorbereitet. Es war der erste Bärentransport für Martin Wehrle, ein Moment, den er so schnell nicht vergessen hat und wird. So überrascht es nicht, dass Wehrle Maya mit den Worten «Na Kleine, kannst du das noch?» und einem feinen Klopfen an die Stangen im Bärenstall begrüsste. Die Freude über die Ankunft der Bärin war sichtbar und spürbar.

Die Ankunft in Goldau wurde sorgfältig geplant

Der Transport von Maya wurde sorgfältig vorbereitet und intensiv geplant. So wurde die Bärin in einer bärensicheren Transportbox mittels Spezialtransport per LKW in die Schweiz gebracht. Nachdem sie am Mittag in Goldau ankam, wurde ihre Transportbox gut auf einem Traktor befestigt zum Bärenstall transportiert. Da angekommen brauchte es viel Feingefühl wie auch einiges an Kraft, da die Box passgenau vor der Stallschleuse platziert werden musste. Da kein Traktor in den Bärenstall passt, geschah dies mithilfe eines Lastenrollers und viel Muskelkraft.

Maya geniesst das Futterangebot und die neue Anlage

Der Stall war vorbereitet, für Maya stand Futter bereit – vom Zoo Montpellier kam die Information, dass ihr Lieblingsgemüse Fenchel sein. Als erstes verspeiste die fellige Dame jedoch das Apfelmus, Trauben und Futterpellets, bevor sie sich dann dem grünen Gemüse hingab. Die ersten vier Tage verbrachte Maya im Stall sowie dem dazugehörenden Vorplatz. Am fünften Tag durfte sie zum ersten Mal die grosse, für sie neue Anlage auskundschaften, was sie ausgiebig tat. Seither kann sie in der Anlage entdeckt und beobachtet werden.

Es ist kein Bärennachwuchs in Sicht

Zusammen mit Maya sind nun wieder drei Bären in Goldau zu Hause. Takis wurde 2008 in Goldau geboren und 2019 zog Laila aus dem Allwetterzoo Münster nach Goldau. Genau wie damals der Zoo Münster hat nun auch der Zoo Montpellier die Haltung der Syrischen Braunbären eingestellt. Im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) wurde entschieden, dass auch Maya in Goldau am besten aufgehoben ist.

Wer sich jetzt auf Bärennachwuchs von Takis, Laila und Maya freut, tut dies leider vergebens. Laila ist bereits 30 Jahre alt, Takis und Maya sind Geschwister, Sie beide stammen von denselben Eltern ab.

Der Syrische Braunbär ist stark gefährdet

Der Braunbär gilt neben dem Eisbären als grösstes lebendes Landraubtier. «Meister Petz» erbeutet aber selten lebende Tiere, da er ein eher ungeschickter Jäger ist. Daher begnügt er sich lieber mit Gräsern, Früchten, Honig und Aas. Heute gibt es nur noch wenige Braunbären in Europa. Grössere Bestände gibt es nur noch in Skandinavien und Südosteuropa.

Im Natur- und Tierpark Goldau gibt es Syrische Braunbären, eine Unterart der Braunbären. Der Syrische Braunbär ist kleiner und heller als der europäische Braunbär und lebt ursprünglich im Nahen Osten. Zu der Verbreitung in diesen Regionen gibt es keine verlässlichen Zahlen – ob in Syrien selber noch Tiere leben ist unbekannt, aber äusserst unwahrscheinlich. Gewiss ist, dass sie stark vom Aussterben bedroht sind. Auch in Zoos gibt es weltweit nur noch rund 50 Syrische Braunbären. Der Natur- und Tierpark Goldau hält vorerst an die Haltung der Unterart fest, insbesondere, da man die Hoffnung nicht aufgibt, zur Erhaltung des Syrischen Braunbären beitragen zu können.

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