Wie die Stadt Schlieren bekannt gibt, schliesst die Jahresrechnung 2022 mit einem Ertragsüberschuss von 5,536 Millionen Franken ab.
Das Stadtzentrum Schlieren im Kanton Zürich.
Das Stadtzentrum Schlieren im Kanton Zürich. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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Einem Aufwand von 186,3 Millonen Franken steht ein Ertrag von 191,8 Millionen Franken gegenüber.

Budgetiert waren um 8,7 Millionen Franken tiefere Aufwendungen und um 23,3 Millionen Franken tiefere Erträge.

Auf der Aufwandseite fiel der höhere Gaseinkauf von 8,7 Millionen Franken stark ins Gewicht.

Auf der Ertragsseite haben die Gaspreiserhöhung 7,3 Millionen Franken, der Ressourcenzuschuss aus dem Finanzausgleich 4,9 Millionen Franken, die Steuern der natürlichen Personen 2,7 Millionen Franken sowie die Grundstückgewinnsteuern 4,6 Millionen Franken mehr eingebracht als budgetiert.

Arbeitsmarkt hatte Auswirkungen auf den Personalaufwand

Der Personalaufwand schliesst um 2,3 Millionen Franken tiefer ab. Dies ist dem ausgetrockneten Arbeitsmarkt zuzuschreiben.

Einige Stellen konnten nicht oder nur mit Verzögerung besetzt werden. Nach der Pandemie sind wieder mehr Personen in die stationären Pflegeeinrichtungen eingetreten.

Die Kosten für die Pflegefinanzierung sind deshalb um 1,1 Millionen Franken gestiegen.

Durch das neue Kinder- und Jugendheimgesetz fielen bei der Sozialhilfe weniger Ausgaben an und durch die vertieften Subsidiaritätsabklärungen konnte eine Verbesserung von über 2,2 Millionen Franken erzielt werden.

Aufnahme von Flüchtlingen führte zum höheren Betreuungsaufwand

Die Erhöhung der Quote zur Aufnahme von Flüchtlingen mit Schutzstatus S hat zu einem höheren Betreuungsaufwand durch die AOZ geführt.

Diese Kosten fielen um 0,7 Millionen Franken höher aus als der budgetierte Wert.

Zudem wurden die Integrationskosten für Flüchtlinge aus der Sozialhilfe entflochten und mit netto 0,4 Millionen Franken belastet.

Steuerkraft in Schlieren steigt kontinuierlich

Bereits in der Hochrechnung zeigte sich, dass die Schätzung des Kantons für das Mittel der Steuerkraft zu tief angesetzt war.

Tatsächlich liegt das Mittel des Kantons Zürich (ohne Stadt Zürich) bei 3996 Franken, was rund 400 Franken (elf Prozent) mehr ist als zum Zeitpunkt der Budgetierung.

Für Schlieren ergeben sich dadurch wesentlich höhere Ressourcenzuschüsse, obwohl die Steuerkraft in Schlieren kontinuierlich steigt.

Die berechnete Steuerkraft von Schlieren liegt neu bei 3292 Franken pro Einwohnerin und Einwohner.

Die Investitionsrechnung

Die Nettoinvestitionen in das Verwaltungsvermögen belaufen sich auf zehn Millionen Franken.

Da 19,8 Millionen Franken budgetiert waren, liegt die Realisierungsquote lediglich bei 50 Prozent.

Grund dafür sind Verzögerungen bei den Sanierungen von Strassen, der Umsetzung von Stadtentwicklungsprojekten sowie Hochbauinvestitionen in den Neubau der Alterseinrichtung und in die Schulhäuser Zelgli und Kalktarren.

Die grösste Investition im Bereich Hochbau ist der Neubau des Doppelhorts Hofacker über 2,5 Millionen Franken.

Finanzierungs- und Vermögenssituation

Die Selbstfinanzierung in der Höhe von 13,9 Millionen Franken und die zehn Millionen Franken Nettoinvestitionen entsprechen einem Selbstfinanzierungsgrad von 139 Prozent (Budget 2,3 Prozent).

Die Reduktion der Verschuldung des Gesamthaushaltes beträgt 3,9 Millionen Franken, was die Nettoschuld auf 40 Millionen Franken (Vorjahr 44 Millionen Franken) senkt.

Die Nettoschuld pro Einwohner sinkt auf 1971 Franken (Vorjahr 2207 Franken). In der Einzelbetrachtung zeigt der «Allgemeine Haushalt» eine Selbstfinanzierung von 15,4 Millionen Franken, was einem Selbstfinanzierungsgrad von 260 Prozent entspricht.

Der Finanzierungsüberschuss im Steuerhaushalt (= Allgemeiner Haushalt) beträgt 9,5 Millionen Franken, was eine Reduktion der Verschuldung bedeutet.

Starkes Ungleichgewicht bei der Gas- und Wasserversorgung

Die Finanzierungsrechnungen der Eigenwirtschaftsbetriebe, welche insgesamt mit 5,5 Millionen Franken negativ ausfallen, verschlechtern hingegen die Vermögenssituation der Gebührenhaushalte.

Insbesondere die Finanzierungsfehlbeträge der Gasversorgung von 2,3 Millionen Franken und der Wasserversorgung von 3,1 Millionen Franken zeigen ein starkes Ungleichgewicht.

Die Bilanzstruktur hat sich mit der Aufhebung der Negativzinsen nicht wesentlich verändert.

Überliquiditäten werden vermieden und mit den höheren Zinsen wurde dank des Finanzierungsüberschusses und den tieferen Investitionen kaum mehr Fremdkapital benötigt.

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