Wie die Stadt Schlieren angibt, gewann Limeco in der Kategorie «Energietechnologien» den Schweizer Energiepreis für die erste industrielle Power-to-Gas-Anlage.
Im Dorfkern der Gemeinde Schlieren.
Im Dorfkern der Gemeinde Schlieren. - Nau.ch
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«Die Auszeichnung ist eine motivierende Anerkennung», sagt Patrik Feusi, Geschäftsführer von Limeco.

Um die Energie- und Klimawende zu schaffen, müsse man den Mut finden, Neues zu wagen.

«Wir von Limeco und unsere Partner sind stolz, mit der Pionieranlage einen wertvollen Beitrag zur Dekarbonisierung der Gesellschaft zu leisten.»

Weiterentwicklung der Power-to-Gas-Technologie

Power-to-Gas ist eine Schlüsseltechnologie für die Sektorkopplung, die Vernetzung von Strom, Gas, Wärme und Mobilität in einem nachhaltigen Energiesystem.

Die Anlage im zürcherischen Dietikon soll zur Weiterentwicklung und Kostenoptimierung der Power-to-Gas-Technologie im Schweizer Energiesystem beitragen.

Umsetzung durch Partnerinitiative

Nur dank des gemeinsamen Engagements von Energie- und Abfallwirtschaft liess sich das innovative Projekt überhaupt umsetzen.

Limeco betreibt die Power-to-Gas-Anlage, finanziert wird diese durch acht Schweizer Energieversorger Eniwa AG, Energie Zürichsee Linth AG, St. Galler Stadtwerke, Energie Wasser Bern, die Gas- und Wasserversorgungen von Dietikon und Schlieren, SWL Energie AG und Industrielle Betriebe Interlaken.

Die Stadtwerke-Allianz Swisspower hat das Projekt mit initiiert. Die Schmack Biogas GmbH (Anlagenbau) und die microbEnergy GmbH (Verfahren) setzten die Pionieranlage technisch um.

Grünes Gas aus Abfall und Abwasser

Die Power-to-Gas-Anlage produziert synthetisches erneuerbares Gas aus regionalem Abfall und dem Limmattaler Abwasser.

Mit dem Strom aus der Kehrichtverwertungsanlage (KVA) wird Wasserstoff produziert, welcher zusammen mit dem Klärgas der Abwasserreinigungsanlage (ARA) in einen Bioreaktor gelangt.

Im Bioreaktor produzieren Mikroorganismen aus dem im Klärgas enthaltenen CO2 und dem Wasserstoff CO2-neutrales Methangas.

Ins bestehende Gasnetz eingespeist, ersetzt es fossile Energieträger und versorgt 2000 Haushalte.

Unterstützung durch Bund und Kanton

Das BFE unterstützt das Projekt im Rahmen seines Pilot- und Demonstrationsprogramms, auch wird das Projekt durch das kantonale Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) und den Verband der Schweizerischen Gasindustrie gefördert.

Die Power-to-Gas-Anlage ist bis Frühling abgeschaltet. Der Grund ist die drohende Energiemangellage.

Anlage im Winterschlaf

«In der aktuellen Situation ist es nicht vertretbar, aus dem knappen Strom Biogas zu produzieren.

Die Umwandlungsverluste sind nicht vernachlässigbar», sagt Thomas Di Lorenzo, Leiter Abwasserwirtschaft bei Limeco.

«Es macht zurzeit mehr Sinn, den Strom aus der KVA vollständig ins Netz einzuspeisen.»

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