Stadtpark-Initiative: Schaffhausen schlägt Kompromiss vor
Die Stadtpark-Initiative wurde am 23. Dezember 2021 mit 1126 gültigen Unterschriften eingereicht. Ihr Ziel ist es, das Grundstück «Vorderi Breiti» freizuhalten und dort einen öffentlichen Stadtpark einzurichten. Bei diesem Grundstück handelt es sich um das Areal der Sportplätze zwischen der Breitenau- und der Nordstrasse.
Der Stadtrat teilt die Anliegen der Initianten hinsichtlich der Bedeutung von Grün- und Freiräumen für die Lebensqualität für die Schaffhauser Bevölkerung, sieht jedoch in der vorgeschlagenen Nutzungseinschränkung des spezifischen Grundstücks einen Widerspruch zu den übergeordneten Zielen der Stadtentwicklung.
Eine solche Einschränkung würde sowohl die heutigen Nutzungen als auch künftige Entwicklungen beeinträchtigen. Ausserdem ist es nicht sinnvoll, die Nutzung einzelner Grundstücke direkt in der Verfassung festzulegen.
Grün und Freiräume in der Stadt Schaffhausen: Gegenvorschlag
Der Stadtrat reagiert daher mit einem Gegenvorschlag, der die Bedeutung der Grün- und Freiräume aufnimmt. Während die Initiative fordert, das Grundstück «Vorderi Breiti» ausschliesslich als öffentliche Parkanlage zu nutzen, umfasst der Gegenvorschlag die gesamte Stadt.
«Die Stadt sorgt in allen Quartieren für öffentliche Grün- und Freiräume, die ökologischen, sozialen und sportlichen Nutzungen dienen.» Dieser Ansatz erlaubt es, flexibel auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der einzelnen Quartiere einzugehen. Die Freiraumqualitäten werden differenziert entwickelt, ausgerichtet auf hohe ökologische Werte und den Bedarf für vielfältige Nutzungen.
Erneuerung Sportinfrastruktur beim ehemaligen Stadion
Zusätzlich zum Gegenvorschlag legt der Stadtrat auch das Vorgehen für die dringende Erneuerung der Sportinfrastruktur auf dem ehemaligen Stadionareal «Vorderi Breiti» vor, das Gegenstand der «Stadtpark-Initiative» ist.
Die Garderoben für die Sportplätze sind in einem sehr schlechten Zustand. Das Stadiongebäude soll durch einen Neubau am heutigen Standort ersetzt werden. Der Ersatzneubau soll ein funktionaler Bau werden, welcher die Bedürfnisse der Sportvereine und der Quartierbevölkerung gleichermassen erfüllt.
Für die weitere Planung wird ein Kredit von 350'000 Franken beantragt. Auch der Sportplatz erfüllt die heutigen Anforderungen nicht mehr und soll erneuert werden. Für die mit dem Garderobengebäude koordinierte Sportplatz-Planung wird ein Kredit von 120'000 Franken beantragt. Die Planungskredite stehen unter dem Vorbehalt der Ablehnung der Initiative.
Eine Gesamtstrategie für die Grünräume und den Breitensport
Der Gegenvorschlag trägt den grundlegenden Zielen der Initiative Rechnung, ohne dabei die heutigen Nutzungen und zukünftige Entwicklungen auf der «Vorderen Breite» einzuschränken. Die Bedeutung der Grün- und Freiräume in allen Quartieren wird gestärkt.
Gleichzeitig wird die dringende Sanierung des Garderobengebäudes und des Sportplatzes angegangen. Die Erneuerung der Garderoben stellt sicher, dass die Sportvereine ihre Trainings und Spiele durchführen können. Mit diesen Investitionen wird der Bedeutung des Breitensports Rechnung getragen.