Schaffhausen

Hybride Stadtbank: Gemischte Bilanz zum Projektschluss

Nau.ch Lokal
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Schaffhauserland,

Ende August geht das Projekt «Hybride Stadtbank» zu Ende. Die Stadt Schaffhausen will die soziale Vernetzung der Bevölkerung weiterhin fördern.

Ein Kräutergarten im Innenhof der St. Anna Kapelle in Schaffhausen.
Ein Kräutergarten im Innenhof der St. Anna Kapelle in Schaffhausen. - Nau.ch / Miriam Danielsson

Ein temporär nutzbarer Walther-Bringolf-Platz und 150 unübliche Begegnungen: Das Projekt «Hybride Stadtbank» geht Ende August zu Ende, wie die Stadt Schaffhausen schreibt.

Die Aufwertung des Platzes mit Sitzgelegenheiten und Bäumen fand bei der Bevölkerung Anklang. Hingegen haben nur wenige Personen mit einer Halb-Bank zu Hause den öffentlichen Raum erweitert.

Die soziale Vernetzung der Bevölkerung will die Stadt Schaffhausen trotzdem weiterhin fördern.

34 Personen haben sich eine halbe Sitzbank liefern lassen und unbekannte Besucherinnen und Besucher empfangen. Im Laufe des Projekts fanden rund 150 Besuche statt. Die Beteiligten berichteten von unüblichen Begegnungen und anregenden Gesprächen. Viele Teilnehmende hätten gerne noch mehr unbekannte Besuchende empfangen.

Von vielen als «Provokation» empfunden

Gespräche mit der Bevölkerung zeigten, dass Zeitmangel, enge Wohnsituation, Wahrung der Privatsphäre oder Angst vor unangenehmen Besuchen einige Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohner davon abhielten, sich am Projekt zu beteiligen.

Weiter zeigte sich, dass interessierte Personen auf eine Teilnahme am Projekt verzichteten, weil es innerhalb der Wohngemeinschaft aus den genannten Gründen Widerstand gab.

Leserbriefe und Gespräche mit der Bevölkerung machten zudem deutlich, dass das Projekt von vielen Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohnern als Provokation und nicht als ernst gemeinter Versuch empfunden wurde, unübliche Begegnungen zu fördern.

Dieser Aspekt und die Honorarkosten der Künstler führten dazu, dass viele das Projekt ablehnten.

Stadtrat hatte sich grössere Beteiligung erhofft

Dem Stadtrat war bewusst, dass er mit dem Projekt «hybride Stadtbank» neue Wege beschreitet. Dass es Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohner gab, die sich am Projekt beteiligten, beurteilt er positiv.

Insgesamt hat sich der Stadtrat eine grössere Beteiligung, vor allem aber auch mehr inhaltlichen Diskurs zum Thema öffentlicher Raum und offene Stadtgesellschaft erhofft.

Er unterschätzte, dass das Halbieren der Stadtbänke bisweilen als Zerstörung und die Projektkosten von zwei Franken pro Einwohnerin und Einwohner als Verschwendung von Steuergeld gewertet werden können.

Begegnungsmöglichkeiten sollen weiterhin gefördert werden

Ein soziales und offenes Miteinander der Stadtbevölkerung ist dem Stadtrat ein ernstes Anliegen. Er ist überzeugt, dass sich eine Investition in die soziale Stadtentwicklung positiv auf die Lebensqualität aller auswirkt.

Eine im Jahr 2024 durchgeführte Befragung der Stadtbevölkerung zeigte, dass sich rund ein Drittel der Umfrageteilnehmenden mehr soziale Kontakte wünscht.

Begegnungsmöglichkeiten sollen deshalb auch weiterhin gefördert werden. Denkbar ist, dass die hybriden Stadtbänke hierzu wieder zum Einsatz kommen.

Inzwischen bleiben die fünf halbierten Bänke zusammengefügt und voll funktionstüchtig Teil des Stadtmobiliars und laden auf dem Walther-Bringolf-Platz bis zur Neugestaltung weiterhin zum Ausruhen und Verweilen ein.

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