Der Abbruch des ehemaligen kantonalen Pflegezentrums auf dem Geissberg in der Stadt Schaffhausen ist eigentlich beschlossene Sache.
Schaffhausen Kantonsrat
Innenansicht des Schaffhauser Rathauses, wo der Kantonsrat tagt. - Keystone
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Trotzdem hat der Kantonsrat am Montag, 27. März 2023, nochmals über das Thema diskutiert. Am beschlossenen Rückbau ändert sich allerdings nichts.

Angesichts von Energieknappheit und der gewachsenen Einsicht für den Wert von Baumaterialien, forderte Iren Eichenberger (Grüne) in einem Postulat die Regierung auf, die Absichtserklärung von Kanton und Stadt zum vollständigen Rückbau nochmals zu überdenken.

Es gehe um die Vernichtung noch nutzbarer Bausubstanz, Verschleiss grauer Energie, CO2-Ausstoss und Abfallproduktion, heisst es in der Begründung des Vorstosses.

Der Zug für dieses Anliegen sei abgefahren

Vor dem Abbruch sollte man überlegen, ob das bestehende Gebäude teilweise weiter genutzt werden könnte, sagte Eichenberger.

Baudirektor Martin Kessler (FDP) vertrat dazu eine klare Meinung: «Der Zug für dieses Anliegen ist abgefahren», sagte er und erinnerte den Kantonsrat daran, dass dieser einen Bildungscampus auf dem Geissberg abgelehnt hatte und die Pädagogische Hochschule stattdessen im Kammgarnareal ansiedeln wollte.

Im Gegenzug hatten Kanton und Stadt vereinbart, das Areal des Pflegezentrums an die Stadt zu übergeben – und dies rückgebaut. Dem hatten auch die Stimmberechtigten zugestimmt.

Das Gebäude ist mit Schadstoffen belastet

Selbst bei einer Zwischennutzung müssten Millionen in das marode Gebäude investiert werden, gab Kessler zu bedenken.

Die Holzschnitzelanlage sei kaputt und es müsste mit Öl geheizt werden. Unter anderem ist das Gebäude auch mit Schadstoffen belastet.

Der Kantonsrat entschied sich mit deutlicher Mehrheit von 9 zu 40 Stimmen gegen eine Überweisung des Postulats.

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