Die jurassische Kantonsregierung will ein Begehren der bernjurassischen Gemeinde Belprahon nach einer neuerlichen Abstimmung über die Kantonszugehörigkeit weder fördern noch unterstützen.
Belprahon
Ein Schild mit dem Ortsnamen und dem Wappen des Kanton Jura liegt über dem Ortsschild von Belprahon. (Archivbild) - Keystone
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Die Regierung müsse ihre Versprechen halten, sagte die jurassische Regierungsrätin Nathalie Barthoulot und zielte damit auf den langjährigen Prozess zur Beilegung der Jurafrage ab. Ende März entschied sich die Stadt Moutier im zweiten Anlauf für einen Wechsel zum Jura.

Die beiden Kantone hatten zuvor vereinbart, dass mit der Abstimmung von Moutier die Jurafrage als gelöst zu betrachten sei.

«Unser Hauptaugenmerk gilt daher den Bestrebungen, die Stadt Moutier fristgerecht im Kanton Jura willkommen heissen zu können», antwortete Barthoulot auf eine Interpellation im jurassischen Parlament. Es sei wichtig, in dieser Hinsicht mit dem Kanton Bern auf einer positiven Basis zu arbeiten.

Am Dienstag gab die Gemeinde Belprahon, die Nachbargemeinde von Moutier, bekannt, dass sie am 27. Juni nochmals über ihre Kantonszugehörigkeit abstimmen wolle. 2017 hatte sich die Gemeinde knapp gegen einen Wechsel zum Kanton Jura ausgesprochen.

Die Berner Regierung winkte allerdings gleich ab. Die Kantonsregierung habe am Dienstagmorgen das Schreiben aus Belprahon erhalten, sagte der bernische Regierungspräsident Pierre Alain Schnegg am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Der Brief sei in der Kantonsregierung noch nicht diskutiert worden, sagte Schnegg weiter, doch sei die Lage klar.

Nachdem sich Moutier nun definitiv für einen Kantonswechsel entschieden habe, müsse auch in der Nachbargemeinde eine neue Abstimmung möglich sein, sagte Belprahons Gemeinderätin Aude Sauvain. Alles andere wäre eine Verweigerung von Demokratie.

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