Wie die Gemeinde Sarnen schreibt, fand eine historische Zusammenkunft statt: Über 200 Archivare aus 150 Archiven trafen sich am 14. und 15. September 2023.
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Archiv (Symbolbild) - Der Bundesrat
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Über 200 Archivarinnen und Archivare aus rund 150 Archiven der ganzen Schweiz trafen sich am 14. und 15. September 2023 zu einer zweitägigen Tagung in Sarnen. Damit fand der Anlass erstmals seit 1995 wieder in Obwalden statt. Traditionellerweise dient die zweitägige Veranstaltung der Wissensvermittlung, dem fachlichen Austausch und der gegenseitigen Vernetzung.

Der Verein Schweizerischer Archivarinnen und Archivare hielt vom 14. bis 15. September 2023 in Sarnen seine hundertste Jahresversammlung ab und traf sich in zu einer Fachtagung. Eröffnet wurde die Jahresversammlung von Landstatthalter Christian Schäli, der in seiner Rede zur Begrüssung die Funktion der Archive als Wissensspeicher und als Garanten verlässlicher Informationen betonte.

Er lobte die enge Zusammenarbeit und den regen fachlichen Austausch der Archivarinnen und Archivare aus grossen und kleinen Archiven und bezeichnete sie als gelebten Föderalismus.

Die Jahresversammlung im Theatersaal des 1891 erbauten Alten Gymnasiums widmete sich dem breiten Aufgabenfeld des Vereins, in dem Staatsarchive, Stadtarchive, Klosterarchive, Firmenarchive und diverse Spezialarchive zusammengeschlossen sind.

Neben der Lobbyarbeit und der Vernetzung bilden die Aus- und Weiterbildung in einem sich rasch entwickelnden Umfeld, sowie die Erarbeitung praxisorientierter Standards und Arbeitshilfen die Kernanliegen des Vereins.

Archive im Kontext

Die Fachtagung am Folgetag widmete sich unter dem Titel «Archives in Contexts» anhand konkreter Projekte den aktuellen Entwicklungen bei der Erschliessung und Datenvernetzung.

Die neue Entwicklung zielt auf eine effiziente Recherche nach relevanten Informationen im archivischen Datenmeer und auf einen einfachen Zugang zu Archivalien für die Öffentlichkeit.

Traditionellerweise dient die zweitägige Veranstaltung nicht nur der Wissensvermittlung und dem fachlichen Austausch, sondern auch der gegenseitigen Vernetzung. Das Staatsarchiv Obwalden organisierte ein attraktives Begleitprogramm.

So zeigte Äbtissin Rut-Maria den Kulturgüterraum des Klosters St. Andreas mit seinen Handschriften, Textilien und Musikhandschriften, die nach der Hochwasserkatastrophe 2005 dank aufwendiger Restaurierungen gerettet werden konnten.

Besuch im Hexenturm

Alt-Regierungsrat Franz Enderli führte eine Gruppe in Flüeli-Ranft und Denkmalpfleger Roman Brunner erkundete mit einer Gruppe den vom Benediktiner-Kollegium geprägten Bildungsbezirk in Sarnen.

Nicht fehlen durfte ein Besuch im Hexenturm in Sarnen, in dem das Staatsarchiv des Kantons Obwalden seinen ältesten Bestand an Urkunden und Handschriften aufbewahrt.

Der fachliche Austausch der Archivarinnen und Archivare zeigte, welche Rolle den Archiven in Zeiten zukommt, in denen die Überprüfbarkeit und Verlässlichkeit von Informationen zunehmend in Frage gestellt sind.

Archive sind Institutionen, in denen Informationen in analoger oder elektronischer Form verlässlich und systematisch aufbewahrt und zugänglich gemacht werden.

Für die schweizerische Demokratie, die in diesem Jahr ihr 175. Jubiläum feiert, sind funktionierende, zugängliche Archive unerlässlich.

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