Neubauprojekt «PAPILLON» wird abgebrochen
Wegen deutlich höherer Kosten als geplant und mangelndem Sparpotenzial haben die Aktionärsgemeinden das Projekt «PAPILLON» in Sempach gestoppt.

Wie die Stadt Sempach mitteilt, wurde der Architekturwettbewerb für das Neubauprojekt «PAPILLON» ursprünglich mit Zielkosten von rund 29 Millionen Franken (inklusive Rückbau- und Umzugskosten) ausgeschrieben. Wie bereits in der Medienmitteilung vom 19. Juni 2024 kommuniziert, lagen die im Vorprojekt ermittelten Projektkosten damals mit über 42 Millionen Franken jedoch deutlich über den ursprünglichen Vorgaben.
Aus diesem Grund haben die drei Aktionärsgemeinden sowie der Verwaltungsrat und die Geschäftsführung der Meierhöfli AG gemeinsam beschlossen, das Vorprojekt eingehend zu prüfen.
Trotz intensiver Prüfungsmassnahmen zwischen dem Architekturbüro, Vertretungen der Baukommission und den Delegierten der Exekutiven der drei Gemeinden konnten die Projektkosten seit Sommer 2024 nur um gut zehn Prozent auf rund 37,8 Millionen Franken gesenkt werden. Eine weitergehende Überarbeitung des Projekts hätte zu grundlegenden Veränderungen geführt, sodass entweder ein neuer Wettbewerb nötig geworden wäre oder das Projekt den angestrebten Nutzen nicht mehr erfüllt hätte.
Im Anschluss an die vertiefte Überprüfung des Bauprojekts, der Überarbeitung des Businessplans sowie einer Neubewertung der veränderten Rahmenbedingungen haben die Entscheidungsträger gemeinsam beschlossen, das Neubauprojekt «PAPILLON» abzubrechen.
Tarifsteigerungen in Alters- und Pflegeheimen setzen sich fort
Die Eignergemeinden und die Meierhöfli AG haben sich in den letzten Monaten zudem intensiv mit der Kostenentwicklung in Alters- und Pflegeheimen auseinandergesetzt. Dabei zeigt sich, dass die Tarife aktuell generell stark ansteigen, auch wenn das Meierhöfli und die Heime der Planungsregion Sursee weiterhin unterdurchschnittliche Tarife ausweisen.
Trotz der Reduktion der Neubaukosten «PAPILLON» würde ein Neubau mit den aktuellen Preisentwicklungen zu einem Anstieg des Tagestarifs von heute 162 Franken auf etwa 245 Franken (nach Eröffnung) führen. Auch wenn dieser Wert im schweizweiten Vergleich vertretbar erscheint, können die Meierhöfli AG und die drei Aktionärsgemeinden Tagestarife im genannten Bereich aus heutiger Sicht nicht mittragen.
Sichern des heutigen Betriebs nach Abbruch Neubauprojekt «PAPILLON»
Infolge des Abbruchs des Neubauprojekts «PAPILLON» wird der Betrieb des bestehenden Alters- und Pflegeheims Meierhöfli länger als geplant fortgeführt. Verwaltungsrat und Geschäftsführung der Meierhöfli AG werden sich nun intensiv mit den erforderlichen Massnahmen befassen, um weiterhin ein attraktives und qualitativ hochwertiges Angebot für Bewohnende und Mitarbeitende sicherzustellen.
Gemeinsame Strategie für das Angebot in der Alters- und Pflegeversorgung
Die neu vorliegende kantonale Versorgungsplanung 2026 bis 2035 sieht für die Region Sursee einen Bedarf von 400 zusätzlichen Pflegeplätzen vor. Gleichzeitig erfolgen Veränderungen bei bestehenden Heimen (Kauf Seematt Eich durch Einwohnergemeinde Eich, Seeblick Sursee).
Es zeichnet sich zunehmend ein wachsender Bedarf an ergänzenden Versorgungsformen ab – insbesondere im Bereich assistiertes Wohnen, Wohnen mit Dienstleistungen sowie spezialisierte Angebote wie Ferienplätze oder Demenzbetreuung. Die drei Gemeinden Eich, Hildisrieden und Sempach haben daher beschlossen, mit externer Unterstützung eine gemeinsame Strategie zur Ermittlung und Sicherstellung des zukünftigen Angebots in der Alters- und Pflegeversorgung zu entwickeln.
Ziel ist es, den konkreten zukünftigen Bedarf zu ermitteln und gemeinsam mit regionalen Anbietern geeignete Lösungen zu erarbeiten. Die Erstellung dieser gemeinsamen Angebotsstrategie startet noch im zweiten Quartal 2025 und die Ergebnisse sollen innerhalb von sechs Monaten vorliegen.
Diese Strategie soll dann auch die Grundlage für die Angebotsentwicklung an einzelnen Standorten bilden.