In Seewen wurde Staupe nachgewiesen
Wie die Gemeinde Seewen berichtet, wurde in den Gemeinden Seewen und Büren bei mehreren kranken Füchsen Staupe nachgewiesen.

In den Gemeinden Seewen und Büren wurde bei mehreren kranken Füchsen Staupe nachgewiesen. Verdächtige oder tote Wildtiere sollen umgehend dem zuständigen Jagdaufseher gemeldet werden.
Die Staupe ist eine Viruskrankheit (Carresche Krankheit, canine distemper), die insbesondere bei Hunde- und Marderartigen (Hund, Fuchs, Dachs, Marder, Iltis, Wiesel, Waschbär) vorkommt. Es handelt sich um eine hoch ansteckende, in der Regel tödlich verlaufende Erkrankung.
Die Übertragung erfolgt meistens durch direkten Kontakt mit erkrankten Tieren und indirekt über Futter, Wasser oder Gegenständen, die mit Sekreten oder Ausscheidungen infizierter Tiere verunreinigt sind. Menschen sind nicht empfänglich für das Virus, es besteht für Menschen keine Erkrankungsgefahr.
Symptome bei den betroffenen Tieren
Hinweise auf eine Erkrankung sind hohes Fieber und Abgeschlagenheit. Je nach befallenem Organsystem und Schwere der Infektion sind folgende weiteren Symptome zu beobachten: Verdauungstrakt: akuter Durchfall, heftiges Erbrechen.
Atemwege: Niesen, Husten, Atemnot, Nasenausfluss, «Backenblasen» sowie veränderte, Atemgeräusche
Gehirn: Entzündung des Gehirns und des zentralen Nervensystems. Hinweise darauf sind Kopfschiefhaltung, epileptiforme Anfälle, Depression, Blindheit oder rhythmisches Muskelzittern («Staupetick»). Ergänzend kommen Bindehautentzündungen vor.
Haut: Bei schweren verlängerten Verlaufsformen kommen auch übermässige Verhornungen im Bereich der Ballen und des Nasenspiegels, die sogenannte Hard pad Disease, vor.
Verlauf und Epidemiologie
Nachdem das Virus über die Maul- oder Nasenschleimhaut aufgenommen wurde, beträgt die Inkubationszeit drei bis sieben Tage. Die Erkrankung kann einen milden Verlauf mit einer Erholung nach zwei bis vier Wochen nehmen.
Wird im weiteren Verlauf der Erkrankung das Nervensystem betroffen, ist die Prognose jedoch wesentlich ungünstiger und endet häufig mit dem Tod des Tieres.
Nach überstandener Infektion tritt nicht selten ein «Staupe Gebiss» mit ausgedehnten Defekten des Zahnschmelzes auf, da die Viren auch die für die Zahnbildung zuständigen Zellen befallen.
Jagdhunde besonders gefährdet
Dem Veterinärdienst Solothurn sind bis jetzt noch keine Übertragungen des Staupe Virus von Wildtieren auf Haushunde beobachtet, dies ist jedoch nicht auszuschliessen. Jagdhunde sind durch ihren Kontakt mit Füchsen und Dachsen besonders gefährdet.
Infektionen mit Staupe Virus können bei Hunden durch rechtzeitiges und regelmässiges Impfen verhindert werden. Den Hundehaltern wird empfohlen, in Absprache mit dem Tierarzt den Impfschutz ihres Hundes gegenüber Staupe zu überprüfen.