Emil Huber: «KWC-Turm bringt einen urbanen Charakter nach Unterkulm»

Nau.ch: Emil Huber, wie sieht Ihr Rückblick als Gemeindeammann auf das Jahr 2019 aus? Welche Ereignisse sind Ihnen am besten in Erinnerung geblieben?

Emil Huber: Emil Huber: Wir haben die Bau- und Nutzungsordnung vor die Gemeindeversammlung gebracht und praktisch ohne grosse Diskussionen und mit grosser Zustimmung durchgebracht. Darüber bin ich sehr froh. Jetzt geht es darum, ein, zwei Einsprachen zu bereinigen; danach kann die Bau- und Nutzungsordnung rechtsgültig gemacht werden.

An der gleichen Versammlung hatten wir Besuch aus Korea. Politiker und Professoren haben uns einen Tag über Demokratie und unser Wesen ausgehorcht und waren am Abend an unserer Gemeindeversammlung dabei. Sicher ein bleibendes Erlebnis.

Dass es für den Böhler-Knoten ein Stopp gab bleibt in Erinnerung. Hier hat der Grossrat Kanton und AVA den Riegel geschoben und gesagt, dass sie zusammen mit dem Gemeinderat mehr mit der Bevölkerung reden müssen. Das wird uns also auch dieses Jahr beschäftigen.

Auch der Bauboom ist in Unterkulm zurzeit enorm und ist noch lange nicht fertig.

Nau.ch: Worauf wird die Gemeinde dieses Jahr sonst noch ein besonderes Augenmerk richten?

Der neue Turm der KWC hat unser Dorfbild schon während des Baus sehr verändert. Dieses neue KWC-Quartier wird Mitte Jahr eröffnet. Es gibt Büros, ein Wasserkompetenzzentrum sowie viele Wohnungen, die praktisch jetzt schon alle vergeben sind. Das gibt der Gemeinde von aussen einen neuen, urbaneren Charakter. Die Leute können dann durch die KWC-Gasse, mit historischen und modernen Elementen, flanieren, Nach Abschluss des Baus soll in dem Bereich auch die Wyna renaturiert werden. Das wird eine tolle Sache und wir sind gespannt.

Ebenso wird mit drei Anlässen ein wenig das 975-Jahr-Jubiläum gefeiert. Aufgrund des Coronavirus ist aber noch unklar, in welchem Rahmen dieses Fest gefeiert werden kann.

Nau.ch: Worauf freuen Sie sich am meisten?

Es gibt ein öffentliches Dialogverfahren zusammen mit der Bevölkerung zum Projekt Böhler-Knoten. In Vergangenheit haben sich die Kulmer wenig um politische Angelegenheiten gekümmert. Dieses Projekt hat die Leute aber mobilisiert und es wurde auch eine IG gegründet. Es beschäftigt die Leute. Ich bin sehr gespannt auf das Resultat und wie wir hier weiter verfahren können.

Nau.ch: Wo trifft man Sie in der Gemeinde Unterkulm in Ihrer Freizeit an? Welches sind Ihre Lieblingsplätze?

Ich unternehme mit meiner Frau viele Spaziergänge und Wanderungen; sei es in Unterkulm oder in der Höhe – auf dem Wannenhof gibt es ein schönes, feines Restaurant. Und auch auf dem Böhler ist es schön und man sieht die ganze Alpenkette.

Auch auf dem Bike sowie auf dem Tennisplatz in der Nachbargemeinde Teufenthal und an kulturellen Anlässen bin ich viel anzutreffen.

Nau.ch: Was wünschen Sie der Gemeinde für die Zukunft?

Wir sind in einem schönen Zeitalter ohne Krieg und grobe Wirtschaftsprobleme. Ich hoffe, dass dies auch weiterhin so möglich ist; das wünsche ich der ganzen Schweiz und insbesondere auch Unterkulm.

Zudem haben wir in Unterkulm einen Ausländeranteil von etwa 30% und ich wünsche mir, dass es gelingt das Zusammenleben auf eine gute Art zu organisieren.

Ebenso hoffe ich, in Bezug auf die ganze Verkehrsthematik, dass es uns gelingt, zur Meinung zu stehen, aber nicht darauf zu sitzen.

Emil Huber ist seit sechs Jahren im Gemeinderat und seit zwei Jahren als Gemeindeammann im Amt. Der 64-Jährige war früher Leistungssportler, heute noch oft auf dem Tennisplatz und feuert den HSC Suhr Aarau vom Spielfeldrand an. Auch Biken, Fitness sowie die Politik und lesen gehören zu seinen Leidenschaften. Huber ist verheiratet, Vater von drei erwachsenen Kindern sowie zweifacher Grossvater.