Wie die Gemeinde Rüti angibt, soll die Durchführung der Zusatzleistungen an die Sozialversicherungsanstalt (SVA) übertragen werden. Die Beratung bleibt vor Ort.
Amthausplatz in der Gemeinde Rüti ZH
Amthausplatz in der Gemeinde Rüti ZH - Gemeinde Rüti ZH
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Der ausgetrocknete Arbeitsmarkt führt bei den Zusatzleistungen zur AHV/IV dazu, dass offene Stellen nicht mehr besetzt werden können und die Erfüllung der Dienstleistung in Rüti gefährdet ist.

Die Durchführung der Zusatzleistungen soll deshalb an die kantonale Sozialversicherungsanstalt übertragen werden.

Die Beratung und Unterstützung der Bevölkerung verbleibt in der Gemeinde und wird ausgebaut. Rüti schafft dafür eine neue Anlaufstelle.

Ablehnung vor zwei Jahren

Der Antrag des Gemeinderats wird den Stimmberechtigten von Rüti an der Gemeindeversammlung vom 12. Juni 2023 zur Entscheidung vorgelegt.

Vor zwei Jahren hatte die Gemeindeversammlung die Übertragung der ZL-Aufgaben an die SVA abgelehnt.

Seither gelang es trotz des hohen Engagements der damit betrauten Mitarbeiterinnen und trotz Investitionen in personelle und bauliche Ressourcen nicht, die nötige Stabilität zu erreichen.

Höhere Qualität durch Auslagerung

Mit der Auslagerung soll die Qualität der Dienstleistung für die Gesuchstellerinnen und Bezüger von Zusatzleistungen (ZL) zur AHV/IV langfristig gesichert und ausgebaut werden.

Die Beratung und Unterstützung der Bevölkerung soll nach wie vor im Gemeindehaus Rüti erfolgen; sie soll erweitert und ausgebaut werden.

Die Durchführung der Zusatzleistungen – also beispielsweise die Gesuchsbearbeitung und die Auszahlung – nimmt die Sozialversicherungsanstalt des Kantons Zürich (SVA) in Zürich vor.

Professionelle Qualität auf lange Sicht

Mit dem Auftrag an die SVA, die Zusatzleistungen durchzuführen, sichert die Gemeinde Rüti auch auf lange Sicht eine hohe Dienstleistungsqualität.

Mit der gemeindeeigenen ZL-Stelle in Rüti besteht bereits seit längerer Zeit ein erhebliches Risiko, dass wegen der äusserst angespannten Personalsituation die gesetzlichen Aufgaben nicht mehr korrekt ausgeführt werden können.

Von einem einwandfreien Funktionieren der ZL-Stelle hängt es ab, ob in Rüti den rund 600 anspruchsberechtigten Personen ihre Zusatzleistungen korrekt überwiesen werden.

Dabei geht es um viel Geld, rund neun Millionen Franken pro Jahr.

Situation präsentiert sich kritischer als 2020

Der Gemeinderat ist überzeugt, mit einer Übertragung an die SVA eine sehr gute Lösung zu erreichen.

Bereits 2020 hatte der Gemeinderat die betrieblichen Probleme und die damit verbundenen hohen Risiken mit einer Auslagerung an die SVA lösen wollen, unterstützt von der Rechnungsprüfungskommission (RPK).

Ein entsprechender Antrag fand an der Gemeindeversammlung vom Dezember 2020 jedoch keine Mehrheit.

Die Gemeinde führte die ZL-Stelle somit vollumfänglich in Rüti weiter. Weil das Fachpersonal dafür nicht zu finden war und weiterhin nicht zu finden ist, muss bis heute Springerpersonal für diese Aufgaben eingesetzt werden.

Überlastung der Mitarbeiter

Dieses steht teilweise nur für kurze Zeit zur Verfügung und verhindern eine stabile betriebliche Situation.

Die Erfüllung der Aufgaben in einer hohen Qualität kann so nicht weiter gewährleistet werden.

Zudem führt diese angespannte Situation zu einer massiven Überlastung der betroffenen Mitarbeitenden, was wiederum das Risiko für Ausfälle deutlich erhöht.

In der Zwischenzeit hat sich die bereits 2020 schon schwierige Lage weiter verschärft.

Vorteile für Rütner

Der Gemeinderat sieht sich daher in der Pflicht, zu reagieren und der Gemeindeversammlung die Übertragung der Durchführung der Zusatzleistungen an die SVA Zürich erneut zu beantragen.

Die SVA Zürich ist in der Lage und bereit dazu, die Durchführung der Zusatzleistungen für die Gemeinde Rüti ab 1. April 2024 zu übernehmen.

Die Bevölkerung von Rüti profitiert von einer Übertragung an die SVA. Der Gemeinderat legt grossen Wert darauf, die Einwohner weiterhin direkt im Gemeindehaus beraten und unterstützen zu können.

Er nutzt die Übertragung an die SVA, um die Dienstleistungsqualität auszubauen. Der Gemeinderat will eine neue Beratungs- und Unterstützungsstelle innerhalb der Gemeindeverwaltung Rüti anbieten.

Sicherung der Dienstleistung

Für den Ausbau der Beratungsstelle setzt der Gemeinderat einen Teil der durch die Auslagerung erzielten jährlichen Einsparungen von 150'000 bis 200'000 Franken ein.

Die Beratungsstelle und die Übertragung an die SVA ermöglichen zusammen eine langfristige Sicherung der Dienstleistung «Zusatzleistungen zur AHV/IV» in einer hohen Qualität für alle betroffenen Einwohner.

Die Entscheidung über den Antrag des Gemeinderats liegt bei den Stimmberechtigten.

An der Gemeindeversammlung vom 12. Juni 2023 kann die Bevölkerung mitdiskutieren und entscheiden.

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