Cup-Traum geplatzt: FCRJ scheitert im Elfmeterschiessen
Der FC Rapperswil-Jona überzeugt gegen den FC St.Gallen, gleicht in der Verlängerung auf 1:1 aus – doch im Penaltyschiessen ziehen die Gäste knapp den Kürzeren.
Wie der FC Rapperswil-Jona mitteilt, erlebte das Grünfeld an diesem Cup-Abend eine Atmosphäre, wie sie wohl noch nie anzutreffen war. 4761 Zuschauer füllten das Grünfeld, die St.Galler-Fans setzten früh mit einer eindrucksvollen Choreografie ein optisches Zeichen, doch die Energie auf dem Platz gehörte rasch den Gastgebern.
Der FCRJ suchte von Beginn an den Vorwärtsgang, spielte mutig, organisiert und mit einer Überzeugung, die sofort erkennen liess: Die Rosenstädter wollten dieses Duell nicht nur bestehen, sondern prägen.
De Carvalho tankt sich früh durch, holt den ersten Corner – und Ambassa setzt den Kopfball an die Latte (9.). Ein Startschuss, der das Selbstverständnis der Rosenstädter offenlegt: Keine Spur von Respektstarre, keine Spur von Unterordnung.
Rappi dominiert – St.Gallen harmlos
Und der FC St.Gallen? Erstmals nach zehn Minuten überhaupt sichtbar. Und auch danach höchstens sporadisch bedrohlich. Rappi dagegen biss in jeden Zweikampf, schaltete nach Ballgewinn blitzschnell um, spielte mit einer totalen Klarheit.
Schmidts Grosschance in der 39. Minute – fast ein Geschenk des Gästekeepers Watkowiak – hätte die Führung sein müssen. Doch Seji rettet kurz vor der Pause zweimal überragend, und so geht es mit einem 0:0 in die Kabine.
Zweite Halbzeit: Es ging weiter so
Nach der Pause knüpft der FCRJ nahtlos an seinen starken Auftritt in der ersten Hälfte an. Die Gastgeber bleiben offensiv präsent, setzen St.Gallen früh unter Druck und suchen immer wieder konsequent den Weg in den Strafraum.
Besonders Florian Kamberi sorgt gleich mehrfach für Unruhe: In der 52., 57. und 62. Minute kommt er jeweils in aussichtsreiche Abschlussposition und zwingt Watkowiak zu Eingreifen. Die Führung für Rapperswil-Jona liegt in dieser Phase klar in der Luft.
Auch De Carvalho hat in der 73. Minute den Führungstreffer auf dem Fuss, verzieht jedoch knapp. St.Gallen kommt kaum zur Entlastung und verzeichnet lediglich einen gefährlichen Moment: Witzigs Abschluss aus der Distanz prallt in der 76. Minute an die Latte. Danach übernimmt wieder der FCRJ die Initiative, angefeuert von einem Publikum, das jede gelungene Aktion lautstark begleitet.
Es kommt zur Verlängerung
Rappi rennt auch in der Verlängerung weiter – und verliert kurz den Atem, als Seji in der 99. Minute Stevanovic im Strafraum trifft. Boukhalfa verwandelt den Penalty sicher: 0:1. Ein Messerstich.
Nur vier Minuten später stürmt Kamberi wieder in den Strafraum, scharf zur Mitte – und Vallci drückt den Ball ins eigene Tor. 1:1 in der 104. Minute, und das Grünfeld explodiert. Es riecht nach einer Sensation.
St.Gallen wird in der Schlussphase stärker, Efekele vergibt zweimal (106., 120.), doch die Müdigkeit schlägt beide Seiten gleichermassen.
Das Elfmeterschiessen – ein Absturz nach 120 Minuten Höhenflug
Nach 120 intensiven Minuten muss die Partie im Penaltyschiessen entschieden werden. Für den FCRJ wird dieser Moment zur bitteren Zäsur eines zuvor beeindruckenden Auftritts. Kamberi setzt den ersten Versuch über das Tor, Marchand scheitert am stark reagierenden Watkowiak.
Auch Volkart verzieht, Emini trifft lediglich den Pfosten. Lediglich Dabanli bewahrt die Nerven und verwandelt sicher. St.Gallen trifft seinerseits nicht fehlerlos, doch die erfolgreichen Versuche von Vallci und Quintillà reichen den Gästen.
Dazu kommt zweimal das entscheidende Eingreifen von Goalie Watkowiak – und so setzt sich der Super-League-Klub knapp durch und bucht das Weiterkommen. Der FCRJ hat den Cup verloren – aber einen Abend gewonnen, der im Grünfeld noch lange nachhallen wird.
